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Nachhaltigkeitsplattform für KMU Wertschätzung von Mitarbeitern: Bedeutung, Wirkung und 15 Ideen zur Umsetzung

Mitarbeiterwertschätzung ist wichtiger, als Sie vielleicht denken. Entdecken Sie:

  • Was Wertschätzung bedeutet
  • Wie sie sich auf den Unternehmenserfolg auswirkt
  • Tipps für mehr Wertschätzung
Jacqueline Schreiber Leiterin HR Gesundheitsmanagement Baloise Schweiz 5. April 2024 Nachhaltigkeit für KMU
Wertschätzung ist entscheidend dafür, dass sich Ihre Mitarbeitenden wohlfühlen und dass sie gerne in Ihrem Unternehmen arbeiten. Dieser Artikel zeigt, wie sich echte Anerkennung positiv auf die Kultur und den Erfolg Ihres Unternehmens auswirkt. Dazu gibt es Tipps für den Alltag.
Was bedeutet Mitarbeiterwertschätzung?

Wertschätzung im Unternehmen bedeutet, das Engagement und den Menschen hinter der Leistung zu sehen und anzuerkennen. Wertgeschätzt zu werden, ist ein menschliches Grundbedürfnis und macht Sie und Ihre Mitarbeitenden glücklicher, zufriedener und gesünder. Wird ihnen wenig oder keine Wertschätzung entgegengebracht, fühlen sich viele Menschen schnell vernachlässigt und demotiviert. 

Laut dem Psychiater und Psychotherapeuten Reinhard Haller kann mangelnde Wertschätzung unter anderem zu Demotivation, Burn-out, Depressionen und körperlichen Erkrankungen führen. Echte Wertschätzung hingegen stärkt das Selbstwertgefühl, fördert positive Beziehungen und unterstützt die mentale Gesundheit.

Um wertschätzend gegenüber anderen zu sein, braucht es nach Haller Empathiefähigkeit und ein gewisses Mass an Selbstwertgefühl. Wer die ganze Wertschätzung anderer für sich beansprucht, kann nicht wertschätzend handeln. 

Echte Wertschätzung am Arbeitsplatz bedeutet also mehr, als Mitarbeitende für ihre Arbeit zu loben. Es bedeutet auch, ernsthaftes Interesse an den einzelnen Menschen und ihrer Persönlichkeit zu zeigen. Und zwar nicht nur einmal im Jahr, sondern kontinuierlich.

Strategien für eine wertschätzende Unternehmenskultur

Um Wertschätzung der Mitarbeitenden wirkungsvoll und authentisch in Ihrem Unternehmen zu verankern, sind gezielte Massnahmen entscheidend. Die folgenden Strategien helfen Ihnen, eine wertschätzende Kultur zu etablieren:

  • Vorbildfunktion des Managements: Führungskräfte und die Geschäftsleitung sollten Wertschätzung aktiv vorleben. So entsteht eine Kultur, in der Anerkennung zur Norm wird. Gegebenenfalls sind Schulungen und Fortbildungen für Führungskräfte erforderlich. Entdecken Sie 15 Ideen, wie Führungskräfte Wertschätzung ausdrücken können.
  • Konstruktives Feedback: Geben Sie regelmässig positives und negatives konstruktives Feedback, um die Entwicklung Ihrer Mitarbeitenden zu fördern. Ermutigen Sie Ihre Teams auch, ihren Vorgesetzten Rückmeldung zu geben. 
  • Leistung anerkennen: Belohnen Sie die harte Arbeit und die Leistungen Ihrer Mitarbeitenden – sowohl individuelle als auch Teamleistungen – mit Anerkennung, Lob, Dank und entsprechendem Gehalt.
  • Kontinuierliche Wertschätzung: Äussern Sie regelmässig Anerkennung im Alltag und nicht nur zu besonderen Anlässen. Tipps dazu finden Sie im Kapitel «Für Führungskräfte: 15 Ideen, um Wertschätzung auszudrücken».
  • Offene Kommunikation fördern: Schaffen Sie eine Atmosphäre, in der Ideen und Meinungen geschätzt werden. Sie fördern damit Innovation und Engagement, allenfalls auch ein Klima des Vertrauens.
  • Interesse an individuellen Zielen: Zeigen Sie aufrichtiges Interesse an den individuellen Zielen und Herausforderungen Ihrer Mitarbeitenden.
  • Persönliche und berufliche Entwicklung: Unterstützen Sie Ihre Mitarbeitenden dabei, ihre persönlichen und beruflichen Ziele zu erreichen. Ein zentrales Element ist hier, Weiterbildungen zu ermöglichen. 
  • Faires Gehalt: Stellen Sie sicher, dass die Bezahlung fair ist und sie die Wertschätzung für die geleistete Arbeit widerspiegelt. Auch freiwillige Zusatzleistungen «Fringe Benefits» können Teil davon sein.
  • Wertschätzung von Anfang an: Zollen Sie den Kandidatinnen und Kandidaten bereits im Vorstellungsgespräch Anerkennung, Respekt und Beachtung. 
Wie wirkt sich das Wertschätzen von Mitarbeitenden aus?

Mitarbeiterwertschätzung mag auf den ersten Blick als «weicher Faktor» am Arbeitsplatz erscheinen. Doch bereits 1983 haben Wissenschaftler in den USA festgestellt, dass sich Wertschätzung positiv auf die Produktivität eines Unternehmens auswirkt. Laut dem «Wertschätzungs-Index Deutschland» fühlen sich heute nur 21 Prozent der Mitarbeitenden für ihre Arbeit geschätzt. Nur gerade 28 Prozent der Befragten geben an, die Anerkennung als Mensch zu erhalten, die sie erwarten.

Mangelnde Wertschätzung am Arbeitsplatz kann schwerwiegende Folgen haben. Sie ist zentral für eine positive Unternehmenskultur und trägt massgeblich zum Wohlbefinden der Mitarbeitenden bei:

  • Mitarbeiterzufriedenheit: Wird unser menschliches Grundbedürfnis nach Wertschätzung erfüllt, geht es uns körperlich und mental besser. Die Zufriedenheit steigt und wir fühlen uns wohl. Zufriedene Mitarbeitende sind um 13 Prozent produktiver, so eine britische StudieVergleiche zum Thema auch unseren Artikel zur Mitarbeiterzufriedenheit.
  • Motivation: Mitarbeitende, die sich wertgeschätzt fühlen, zeigen eine höhere Bereitschaft, über ihre Kernaufgaben hinaus Leistung zu erbringen. Sie setzen sich auch stärker für gemeinsame Ziele ein. Eine Umfrage in einem amerikanischen Unternehmen  zeigte: 37 Prozent der Befragten sehen Wertschätzung durch ihre Vorgesetzten als ihren wichtigsten Motivationsfaktor.
  • Mitarbeiterbindung: 53 Prozent der Mitarbeitenden würden länger im Unternehmen bleiben, wenn sie von ihren Vorgesetzten mehr Wertschätzung erhielten. Dies ergab eine Befragung von über 2’000 Angestellten in den USA. Die Mitarbeiterbindung wirkt sich sogar auf die Produktivität aus: Wäre die emotionale Bindung an das Unternehmen stärker, könnte die deutsche Wirtschaft laut Gallup bis zu 151,1 Milliarden Euro durch geringere Produktivitätsverluste einsparen. 
  • Attraktiver Arbeitgeber: Unternehmen mit einer Kultur der Wertschätzung finden auf einem hart umkämpften Arbeitsmarkt leichter neue Mitarbeitende: Laut einer weltweiten Umfrage von Deloitte (PDF, 7,4 MB) ist Wertschätzung für 87 Prozent der Beschäftigten wichtig oder sehr wichtig.
  • Innovation: Eine wertschätzende Unternehmenskultur fördert Offenheit und Ideenaustausch. Mitarbeitende, die sich wertgeschätzt fühlen, bringen eher neue, innovative Ideen ein. Das stärkt die Innovationskraft des Unternehmens. Eine amerikanische Studie zeigt: 40 Prozent der Mitarbeitenden würden mehr Einsatz zeigen, wenn sie mehr Anerkennung erhielten. 
  • Kundenbeziehungen: Zufriedene und engagierte Mitarbeitende übertragen ihre positive Einstellung auf die Kunden. Stehen die Mitarbeitenden hinter dem Unternehmen, verkaufen sie dessen Dienstleistungen und Produkte besser, weil sie besser überzeugen und begeistern können.

💡 Gut zu wissen

Alle oben genannten Punkte beeinflussen die Produktivität und den Erfolg Ihres Unternehmens. Die Aktienrenditen von Unternehmen mit sehr hohem Mitarbeiterengagement sind deutlich höher als die von Unternehmen mit geringerem Mitarbeiterengagement. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie von Aon Hewitt (PDF, 729 KB).

Für Führungskräfte: 15 Ideen, um Wertschätzung auszudrücken

Vorgesetzte sind für die Zufriedenheit der Mitarbeitenden entscheidend: In der Schweiz haben 62 Prozent der Angestellten schon einmal wegen ihrer Chefin oder ihres Chefs gekündigt, wie Jobcloud herausgefunden hat.

Führungskräfte, die ihre Mitarbeitenden wertschätzen, können also punkten. Wie Sie als Führungsperson Ihren Mitarbeitenden Wertschätzung entgegenbringen, zeigen unsere Anregungen:

  • Danke sagen: Arbeitnehmende möchten in alltäglichen Situationen einfach nur ein «Danke» hören. Das sagen 85 Prozent in einer Studie, die in über 100 Ländern durchgeführt wurde.
  • Kleine Gesten:
    • Ein ehrliches Lächeln, zum Beispiel bei der Begrüssung, wenn sich die Wege kreuzen oder einfach zwischendurch.
    • Ein wohlwollendes, anerkennendes Nicken, wenn Mitarbeitende eine Aufgabe gut oder richtig erledigen (auch wenn es nur eine Kleinigkeit ist).
    • Ein Daumenhoch (oder High five, je nach Unternehmenskultur), zum Beispiel wenn eine Servicefachkraft die zehnte Bestellung des Tages serviert.
    • Eine motivierende Notiz mit persönlichen Worten an den Garderobenschrank oder den Bildschirm kleben.
  • Kleine, individuelle Geschenke: Eine kleine, passende Aufmerksamkeit zum richtigen Zeitpunkt zeigt, dass Sie sich um Ihre Mitarbeitenden kümmern. Sie muss nicht teuer sein. Wie wäre es mit einem Gutschein, einer persönlichen Dankeskarte, dem Lieblingssnack, einer Einladung zum Kaffee oder einem kleinen Lunch? Wichtig ist, dass alle Mitarbeitenden gleich behandelt werden und niemand bevorzugt wird. 
  • Sofortiges Feedback: Versuchen Sie, so schnell wie möglich Feedback zu Aufgaben und Projekten zu geben. Sowohl positives als auch negatives. Seien Sie dabei freundlich und konkret. Erklären Sie Ihre Meinung und geben Sie, wenn nötig, konstruktive Verbesserungsvorschläge.
  • Für Leistung verantwortlich machen: Untersuchungen von Gallup zeigen: Fühlen sich Mitarbeitende von ihren Chefs für ihre Arbeit verantwortlich gemacht, setzen sie sich leidenschaftlicher dafür ein. Und das mit einer 2,5-mal höheren Wahrscheinlichkeit.
  • Sich Zeit nehmen und zuhören: Seien Sie da, wenn Ihre Mitarbeitenden Sie brauchen. Auch wenn Sie gerade viel zu tun haben. Zeit ist bekanntlich Geld und daher sehr wertvoll und wertschätzend. Zudem zählen offene Türen und Ohren zu den unmissverständlichsten Zeichen der Wertschätzung. Hören Sie Ihren Mitarbeitenden aktiv zu und lassen Sie sie ausreden. Geben Sie ihren Ideen Raum. Nehmen Sie beim nächsten Gespräch Bezug auf das Gesagte. So zeigen Sie Ihren Mitarbeitenden, dass Sie zuhören. Das schafft Vertrauen.
  • Geduld haben: Nicht alle lernen, verstehen oder entwickeln sich gleich schnell. Nehmen Sie Rücksicht auf die Geschwindigkeit jedes Einzelnen, wann immer es möglich ist.
  • Freizeit schenken: Schicken Sie Mitarbeitende früher nach Hause, wenn es die Arbeitslage erlaubt, oder geben Sie ihnen einen halben Tag frei. Je nach Arbeitsumfeld bringt auch Homeoffice mehr Zeit, da der Arbeitsweg wegfällt. Eine gesunde Work-Life-Balance ist Gold wert.
  • Brunch, Lunch, Dinner, Apéro: Laden Sie Ihr Team zu einem leckeren Essen ein. Einfach so. Ein Apéro oder eine After-Work-Party sorgt für gute Laune und Auflockerung. Solche Teamanlässe bieten auch Gelegenheit für Gespräche, die nichts mit der Arbeit zu tun haben.
  • Awards: Stellen Sie Mitarbeitende mit besonderen Talenten oder für besondere Leistungen ins Rampenlicht. In einem Café könnten das beispielsweise jene sein, die den schönsten Cappuccino machen oder die Kaffeemaschine am saubersten putzen. Aber Achtung: Nicht alle Mitarbeitenden stehen gerne im Rampenlicht.
  • Teamausflüge: Laden Sie Ihr Team ein, gemeinsam einen Tag ausserhalb der Arbeit zu verbringen. Ob Skitag, Wanderausflug, Museumsbesuch oder Escape-Room – die Liste ist endlos. Überlegen Sie, was zu Ihrem Team passt, und entscheiden Sie gemeinsam.
  • Talente fördern: Jede und jeder hat eigene Talente. Finden Sie heraus, welche das sind, und fördern Sie Ihre Mitarbeitenden individuell. Übertragen Sie ihnen entsprechende Aufgaben oder sorgen Sie dafür, dass sie sich weiterbilden können.
  • Sich für Mitarbeitende einsetzen: Wird jemand ungerecht behandelt? Oder könnte jemand auf der Karriereleiter aufsteigen? Stärken Sie Ihren Mitarbeitenden den Rücken, legen Sie ein gutes Wort ein, schlichten Sie Konflikte.
  • Orientierung geben: Sie sagen, wohin die Reise geht. Freundlich, aber bestimmt, ohne jeden Schritt zu kontrollieren. 
  • Fairness: Behandeln Sie alle gleich und sprechen Sie nie schlecht über Abwesende.

💡 Gut zu wissen

Brauchen Sie weitere Ideen? Fragen Sie Ihre Mitarbeitenden, was Wertschätzung für sie bedeutet und was Sie als Führungskraft dafür tun können. 
 

Mit Wertschätzung zu sozialer Nachhaltigkeit

Wertschätzung ist ein wichtiger Faktor, um die Zufriedenheit und Motivation der Mitarbeitenden zu fördern. Gleichzeitig trägt sie zu einer positiven Unternehmenskultur bei. Sie ist deshalb ein wichtiger Bestandteil sozialer Nachhaltigkeit und hilft Unternehmen, langfristig erfolgreich und zukunftsfähig zu sein.

Mit ihrer umfangreichen Erfahrung leitet Jacqueline Schreiber seit 2006 das Betriebliche Gesundheitsmanagement und das HR Case Management bei der Baloise Versicherung AG.

Unter ihrer Führung wurde Baloise seit 2010 kontinuierlich mit dem Label «Friendly Work Space» von Gesundheitsförderung Schweiz ausgezeichnet. Jacqueline besitzt einen MAS in Sozialrecht von der FH Nordwestschweiz und setzt sich dafür ein, ein gesundes und attraktives Arbeitsumfeld für alle Mitarbeitenden zu schaffen.
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