Wer ein Hybrid-Auto fährt, profitiert von den Vorteilen von Verbrennungs- und Elektromotor. Hier erfahren Sie,
- was der Unterschied zwischen Hybrid und Plug-in-Hybrid ist,
- wie ein Hybrid-Auto funktioniert und
- in welchen Fällen sich die Anschaffung lohnt.
In der Entwicklung der modernen Elektromobilität spielen Hybrid-Autos seit der Jahrtausendwende als Brückentechnologie eine wichtige Rolle. Damals brachte der japanische Automobilhersteller Toyota mit dem Modell Prius das erste massentaugliche Hybrid-Fahrzeug mit Verbrennungs- und Elektromotor auf den hiesigen Markt. Im Jahr 2022 waren rund 285'000 Hybrid-Autos in der Schweiz zugelassen. Aber welche Bedeutung verbirgt sich hinter dem Begriff Hybrid eigentlich?
Grundsätzlich hat ein Hybrid-Auto zwei Antriebsquellen: einen traditionellen Verbrennungsmotor und einen modernen Elektromotor. Der Verbrennungsmotor von Hybrid-Fahrzeugen wird mit Diesel oder Benzin betrieben, der Elektromotor mit Strom. Die Kombination der beiden Motoren soll dafür sorgen, dass ein Hybrid möglichst sparsam unterwegs ist und dabei möglichst wenig klimaschädliche Abgase ausstösst. Fachleute sprechen hier von einem «optimalen Wirkungsgrad». Wer Hybrid fährt, schätzt auch die damit verbundene Flexibilität: Ist die Batterie leer, ist dank des Verbrennungsmotors trotzdem eine Weiterfahrt möglich. Im Gegensatz zu reinen Elektrofahrzeugen sind Sie mit einem Hybrid-Auto also nicht zwingend von der Ladeinfrastruktur in der Umgebung abhängig.
Seit der Einführung des Toyota Prius hat sich auf dem Automarkt viel getan. Inzwischen lassen sich Hybrid-Autos in drei Kategorien einteilen: in Mild-, Voll- und Plug-in-Hybride.
Ein Mild-Hybrid, auch Mild Hybrid Electric Vehicle (MHEV) genannt, ist die einfachste Form eines Hybrid-Fahrzeugs. Im Gegensatz zu den anderen Varianten können Sie dieses Hybrid-Auto nicht rein elektrisch fahren. Der Elektromotor dient vor allem zur Unterstützung des Verbrennungsmotors und zum Einsparen von Kraftstoff und Emissionen. Die dazugehörige, recht kleine Batterie können Sie im Gegensatz zum Akku eines Plug-in-Hybrids nicht an einer Ladestation aufladen. Sie lädt sich wie beim Voll-Hybrid während des Fahrens selbst auf.
Beim klassischen Hybrid-Auto, auch als Voll-Hybrid oder Hybrid Electric Vehicle (HEV) bezeichnet, ist der Einspareffekt grösser. Das liegt unter anderem daran, dass Sie hier bis zu einer Geschwindigkeit von etwa 50 Kilometern pro Stunde auch rein elektrisch und damit ohne Kraftstoff und Emissionen fahren können. Allerdings beschränkt sich die elektrische Reichweite wegen der geringen Batteriekapazität auf nur wenige Kilometer. Beim Voll-Hybrid geht es vor allem darum, durch das Zusammenspiel von Verbrennungs- und Elektromotor die Leistung und Effizienz des Hybrid-Fahrzeugs zu optimieren.
Der wesentliche Unterschied zwischen den bereits beschriebenen Hybrid-Modellen und einem Plug-in-Hybrid (Plug-in Hybrid Electric Vehicle, kurz PHEV): Die Batterie eines Plug-in-Hybrids lässt sich extern aufladen. So können Sie zum Beispiel unterwegs an einer Ladestation Strom tanken. Weitere Unterschiede zwischen Mild- bzw. Voll- und Plug-in-Hybrid: der leistungsstärkere Elektromotor und die grössere Batterie. Demzufolge verfügt ein Plug-in-Hybrid über eine höhere elektrische Reichweite als Mild- und Voll-Hybride. Damit können Sie beispielsweise in Städten bewusst im sogenannten EV-Modus, also nur mit Elektroantrieb, fahren und damit Kraftstoff und Emissionen einsparen.
Abhängig vom jeweiligen Modell arbeiten bei einem Hybrid-Auto beide Motoren gleichzeitig oder auch getrennt voneinander. Welcher Motor wann zum Einsatz kommt, entscheidet das Steuergerät in der Regel automatisch und sorgt so für den erwähnten «optimalen Wirkungsgrad».
Vor allem bei Mild- und Voll-Hybriden unterstützt der Elektromotor den Verbrennungsmotor, wenn hohe Leistung gefragt ist – zum Beispiel beim Anfahren, Beschleunigen oder Überholen. Das führt auch dazu, dass in Hybrid-Autos oft kleinere Verbrennungsmotoren eingebaut werden können, was zusätzlich Kraftstoff einspart. Zudem versorgt der Elektromotor im Leerlauf oder beim Ausrollen die Elektrik des Hybrid-Fahrzeugs mit Strom, sodass der Verbrennungsmotor insgesamt häufiger abgeschaltet werden kann.
Beim Bremsen, Rollen oder Bergab-Fahren fungiert der Elektromotor als eine Art Generator und speichert die zurückgewonnene Energie in der Batterie. Weil der Plug-in-Hybrid im Unterschied zu den anderen Hybrid-Varianten über einen grösseren, extern aufladbaren Akku verfügt, lassen sich mit ihm auch längere Strecken rein elektrisch fahren.
Steht der Kauf eines neuen Wagens an, fragen sich viele, wann sich die Anschaffung eines Hybrid-Autos (noch) lohnt. Gerade, wenn Sie noch nicht auf den reinen Elektroantrieb umsteigen möchten, gibt es gute Gründe für den Kauf eines Hybrid-Fahrzeugs:
Durch die Kombination von Verbrennungs- und Elektromotor kommen Hybrid-Autos mit weniger Kraftstoff aus als reine Verbrenner. Vor allem im Stop-and-go-Stadtverkehr sind Hybrid-Fahrzeuge sehr sparsam. Das senkt auch die laufenden Betriebskosten und wirkt sich auf die jährlichen Autokosten aus.
Das Einsparen von Kraftstoff hat auch zur Folge, dass ein Hybrid weniger Schadstoffe ausstösst als ein vergleichbares Auto mit Verbrennungsmotor. Die Umweltverträglichkeit eines Plug-in-Hybrids hängt aber auch von der Art des getankten Stroms ab. Dieser sollte aus erneuerbaren Energien stammen.
Im Gegensatz zu reinen E-Autos können Sie mit Hybrid-Fahrzeugen auch weitere Strecken zurücklegen, ohne die Batterie zwischendurch aufladen zu müssen.
Hybrid-Hersteller werben damit, dass der kombinierte Antrieb dafür sorgt, dass sich Motoren und Bremsen langsamer abnutzen als bei reinen Benzin- oder Dieselfahrzeugen. Das kann sich auch positiv auf den Wiederverkaufswert auswirken.
Im Unterschied zu Verbrennern sind Sie insbesondere mit einem Plug-in-Hybrid im elektrischen Modus angenehm leise unterwegs.
Die aufwendigere Technik hat ihren Preis – Hybrid-Autos sind deutlich teurer als vergleichbare Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor (aber oft günstiger als die meisten vergleichbaren E-Autos). Auch die Wartungskosten können bei Hybrid-Fahrzeugen je nach Modell höher ausfallen. Allerdings ist die Motorfahrzeugsteuer bei Hybrid-Modellen in der Regel günstiger als bei Verbrennern.
Hybrid-Autos sind aufgrund der beiden Motoren und der Batterie schwerer als andere Autos. Das hat zur Folge, dass der Kraftstoffverbrauch des Benzin- oder Dieselmotors auf langen Strecken sogar höher sein kann als bei Verbrennern. Dieser lässt sich aber durch häufige Kurzstrecken- und Stadtfahrten ausgleichen.
Bei der Produktion der Akkus werden viel Energie und kritische Rohstoffe wie Seltene Erden benötigt. Das trübt die Energie- und Umweltbilanz eines Hybrid-Fahrzeugs etwas.
Da zwei Motorensysteme im Wagen untergebracht werden müssen, fallen je nach Modell Kofferraum und Tank häufig etwas kleiner aus.
Gerade wenn Sie umweltschonender und kraftstoffsparender unterwegs sein möchten und eher kurze und mittellange Strecken fahren, ist ein Hybrid-Auto ein guter Kompromiss.
Fahren Sie dagegen häufig lange Strecken, kann ein Hybrid-Fahrzeug in der Regel nicht mehr seine Stärken ausspielen. Entscheiden Sie sich für einen Plug-in-Hybrid, sollten Sie sich vorab über öffentliche und hauseigene Lademöglichkeiten erkundigen, um die Vorteile des Autos auch optimal nutzen zu können. Ein Plug-in-Hybrid kann zum Beispiel im täglichen Stadtverkehr weitgehend elektrisch und damit emissionslos unterwegs sein.
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