Umweltschutz ist für viele Menschen die wichtigste Dimension der Nachhaltigkeit. In unserem Artikel erfahren Sie:
- Hat ökologische Nachhaltigkeit Priorität?
- Welche Vorteile hat Umweltschutz für KMU?
- Praktische Massnahmen für KMU
Wir führen ins Thema ökologische Nachhaltigkeit ein und zeigen auf, wie Sie mit Ihrem KMU die Umwelt schützen und gleichzeitig davon profitieren:
- Definition: Was ist ökologische Nachhaltigkeit?
- Vorrang: Ist die Umwelt wichtiger als Wirtschaft und Gesellschaft?
- Ressourcen: Ökologisch nachhaltige Unternehmen schonen und ersetzen Ressourcen
- Vorteile: Wie Ihr KMU von ökologischer Nachhaltigkeit profitiert
- Massnahmen: Ökologische Nachhaltigkeit im KMU
- Fazit: Ökologische Nachhaltigkeit lohnt sich
Ökologische Nachhaltigkeit bedeutet, dass wir Verantwortung für den Erhalt natürlicher Ressourcen und den Schutz von Ökosystemen übernehmen. Sie verlangt, dass wir die Bedürfnisse der heutigen Generation befriedigen, ohne die Chancen künftiger Generationen zu gefährden.
Wenn wir die ökologische Nachhaltigkeit vernachlässigen, zerstören oder schädigen wir Ressourcen. Dadurch werden sie unbrauchbar und eine weitere Entwicklung ist nicht mehr möglich.
Ökologische Nachhaltigkeit hat demgegenüber zum Ziel, die Umwelt so zu nutzen, dass sie sich auf natürliche Weise regenerieren kann. Zu den vielen Massnahmen, die diesem Ziel dienen, gehören der Schutz der biologischen Vielfalt und die Reduktion der Umweltverschmutzung. Wichtig ist auch die Förderung erneuerbarer Energien. Das nachhaltige Nutzen natürlicher Ressourcen gehört ebenfalls dazu.
Nachhaltigkeit umfasst drei Dimensionen: Wirtschaft, Gesellschaft und Umwelt. Das Drei-Säulen-Modell der Nachhaltigkeit setzt ökologische, soziale und ökonomische Aspekte auf die gleiche Stufe. Nachhaltigkeit gibt es hier nur bei der gleichzeitigen und gleichwertigen Berücksichtigung der drei Bereiche. Mehr über die beiden anderen Säulen erfahren Sie in unseren Artikeln über ökonomische Nachhaltigkeit und soziale Nachhaltigkeit.
Das Vorrangmodell der Nachhaltigkeit hingegen besagt: keine Wirtschaft ohne Gesellschaft und keine Gesellschaft ohne Ökologie. Die ökologische Nachhaltigkeit erhält also Vorrang, da sie die Grundlage für unser Leben bildet.
Fakt ist: Ohne intakte Ökosysteme sind langfristige wirtschaftliche und soziale Entwicklungen nicht möglich. Ob man dem Drei-Säulen- oder dem Vorrangmodell folgt, ist letztlich egal: Entscheidend ist, dass man alle drei Bereiche beachtet. Nur so ist eine nachhaltige Entwicklung möglich.
Auch wir übernehmen mit unserem Geschäfts- und Wertschöpfungsmodell Verantwortung für heutige und zukünftige Generationen. Mehr dazu erfahren Sie unter «Nachhaltigkeit».
Zentral für die ökologische Nachhaltigkeit ist, Ressourcen zu schonen und langfristig zu erhalten. Dazu können auch Sie mit Ihrem KMU beitragen. Indem Sie eine nachhaltige Geschäftspraxis etablieren, die nicht nur die Umwelt schützt, sondern auch langfristig den wirtschaftlichen Erfolg und die Wettbewerbsfähigkeit Ihres Unternehmens sichert. Dabei geht es nicht darum, von einem Tag auf den anderen alles anders oder «richtig» zu machen, sondern darum, dass jeder Beitrag zur Nachhaltigkeit zählt:
- Energieverbrauch optimieren: Sie reduzieren den ökologischen Fussabdruck Ihres Unternehmens durch die Einführung von effizienteren Maschinen und Technologien.
- Auf erneuerbare Energien umstellen: Mit der Investition in Solaranlagen, Windkraft oder andere nachhaltige Energiequellen senken Sie die CO2-Emissionen Ihres Betriebs und profitieren langfristig von stabilen Energiekosten.
- Abfälle reduzieren: Recyclingprogramme, die Wiederverwendung von Materialien und die Umstellung auf biologisch abbaubare Verpackungen fördern nicht nur eine umweltfreundliche Grundhaltung Ihrer Mitarbeitenden, sondern verringern auch die Kosten und steigern die Effizienz des Betriebs.
- Ressourcenschonende Produktionsverfahren wählen: Wasser, Rohstoffe und andere Ressourcen müssen eingekauft werden und sind Kostentreiber. Durch den Einsatz moderner Technologien, die Optimierung von Produktionsprozessen und die Entwicklung innovativer Lösungen reduzieren Sie Ihren Bedarf und Ihre Kosten.
Ökologische Nachhaltigkeit bietet Schweizer KMU eine Vielzahl von Vorteilen, die weit über den Schutz der Umwelt hinausgehen:
- Kostensenkung: Wenn Sie den Ressourcenverbrauch und die Produktionsprozesse Ihres Betriebs optimieren, sparen Sie Energie, Wasser und Material ein. Das senkt nicht nur die finanzielle Belastung, sondern macht Ihr Unternehmen auch unabhängiger von Preisschwankungen auf den Rohstoffmärkten.
- Effizienzsteigerung: Durch den Einsatz moderner Technologien und die Optimierung von Prozessen rationalisieren Sie die Arbeitsabläufe und steigern die Produktivität.
- Reduzierung von Ausschuss: Damit schonen Sie Ressourcen und steigern die Rentabilität und Wettbewerbsfähigkeit Ihres Unternehmens.
- Imageverbesserung: Verbraucher und andere Stakeholder schätzen Unternehmen, die sich für Umweltschutz und soziale Verantwortung engagieren. Ein positives Umweltimage kann das Vertrauen der Kundschaft stärken, die Markenloyalität erhöhen und das Unternehmen von der Konkurrenz abheben (vgl. Harvard Business Manager: «Warum es sich lohnt, nachhaltige Produkte zu führen» sowie Studie der Hochschule Luzern, zitiert in der «Handelszeitung»: «Nachhaltigkeit bald wichtiger als Rendite?»).
- Zugang zu neuen Märkten und Kundenkreisen: Mit dem wachsenden Bewusstsein für Umweltfragen suchen Verbraucher vermehrt nach umweltfreundlichen Alternativen. Unternehmen, die diesen Trend erkennen und entsprechende Produkte oder Dienstleistungen anbieten, erschliessen neue Marktsegmente.
- Arbeitgeberattraktivität: Nachhaltige Unternehmen sind nicht zuletzt beliebte Arbeitgeber: Wer möchte nicht, dass die eigene Arbeit zur Nachhaltigkeit beiträgt? Dies zeigen diverse Studien (vgl. etwa «Warum Nachhaltigkeit für Ihre Arbeitgebermarke wichtig ist», kununu Nachhaltigkeitscheck 2023). Gerade in Zeiten des Fachkräftemangels ist dies ein wichtiges Thema. In unserer Webinar- Reihe zum Nachschauen beantworten Expertinnen die wichtigsten Fragen zum Fachkräftemangel. Zudem zeigen sie auf, wie KMU trotz angespanntem Arbeitsmarkt die richtigen Mitarbeitenden finden und langfristig an sich binden können. Das Wichtigste in Kürze finden Sie in unserem kostenlosen White Paper (PDF, 669 KB).
Insgesamt bieten Ihnen ökologisch nachhaltige Praktiken nicht nur die Chance, die Auswirkungen Ihres Betriebs auf die Umwelt zu reduzieren. Sie helfen Ihnen darüber hinaus, Ihr Unternehmen langfristig wirtschaftlich erfolgreich und als verantwortungsvoller Akteur in der Gesellschaft zu etablieren.
Schweizer KMU können viele Massnahmen ergreifen, um ökologisch nachhaltiger zu werden. Einige Massnahmen betreffen das eigene Unternehmen. Andere Massnahmen fördern die Nachhaltigkeit ausserhalb des eigenen Betriebs:
- Materialnutzung: Die Optimierung von Prozessen trägt dazu bei, Ressourcen effizienter zu nutzen. In der Gastronomie kann dies bedeuten, Lebensmittelabfälle zu reduzieren. Ein Beispiel dafür ist die Verwendung von überschüssigen Zutaten in kreativen Gerichten oder das Anbieten kleinerer Portionen mit der Möglichkeit zum Nachschlag. So geben Sie weniger Essen aus und verhindern Lebensmittelabfälle. Mehr dazu erfahren Sie in unserem Artikel «Food Waste in der Gastronomie: Gründe, Massnahmen und Tipps».
- Investitionen in umweltfreundliche Technologien: Energie- und wassersparende Maschinen und Geräte zahlen sich langfristig nicht nur finanziell aus, sondern reduzieren auch den ökologischen Fussabdruck.
- Energieverbrauch: Unternehmen sparen bei der Produktion aber auch sonst Energie, indem sie beispielsweise die Betriebsstätte weniger stark heizen und sämtliche Gerät ausschalten, die nicht gebraucht werden.
- Schulung der Mitarbeitenden: Schärfen Sie das Bewusstsein Ihrer Angestellten für nachhaltiges Handeln. Halten Sie Ihre Angestellten an, bei alltäglichen Dingen die Umwelt zu schonen, etwa durch Lichterlöschen und Mülltrennung. In unserem Artikel «Mitarbeitende für Nachhaltigkeit motivieren» finden Sie 50 praktische Tipps; auch als PDF zum Download.
- Abfallvermeidung: Abfall trennen und recyceln, wo immer dies möglich ist, schont die Ressourcen. Und vor allem: Abfälle sollten von Anfang an vermieden werden. Wichtig ist auch, Produkte so zu designen, dass diese zerlegt und ihre Bestandteile wiederverwertet werden können.
- Homeoffice: Sofern es Ihre Branche zulässt und Sie nicht auf die Anwesenheit der Mitarbeitenden angewiesen sind, ist Homeoffice eine Option. Damit senken Sie den Pendelverkehr Ihrer Angestellten. Weniger Fahrten zur Arbeit reduzieren die CO2-Emissionen und entlasten die öffentliche Infrastruktur. Homeoffice verringert weiter den Bedarf an Bürofläche und den damit verbundenen Energie- und Ressourcenverbrauch.
- Digitalisierung von Geschäftsprozessen: Diese helfen Ihnen ganz allgemein, effizienter zu wirtschaften. Dazu gehören auch Videokonferenzen anstelle von Geschäftsreisen, die erhebliche CO2-Emissionen verursachen. Das Reduzieren von Flugreisen und Autofahrten trägt nicht nur zum Klimaschutz bei, sondern spart auch Zeit und Kosten für Unternehmen und Mitarbeitende.
- Förderung der Biodiversität: Unterstützen Sie mit Ihrem Unternehmen Massnahmen auf Ihrem Betriebsgelände, die mithelfen, die Umgebung möglichst naturnah zu belassen. So tragen Sie dazu bei, dass heimische Arten ihren Lebensraum behalten.
- Reduktion der Emissionen: Wer die direkten Auswirkungen seiner betrieblichen Aktivitäten verringert, steigert das Wohlwollen seiner Nachbarn. Denken Sie dabei nicht nur an Schadstoffe, sondern auch an Lärm- oder Lichtemissionen.
- Nachhaltige Gestaltung des Einkaufs: Wer seine Lieferanten klug ausgewählt, kann nachhaltige Lieferketten etablieren. Bevorzugen Sie beispielsweise lokale Produzenten, um den CO2-Fussabdruck durch den Transport zu reduzieren, oder wählen Sie Lieferanten, die umweltfreundliche Verpackungen verwenden. In der Gastronomie können Restaurants beispielsweise lokale Bio-Bauernhöfe als Hauptlieferanten für frische Produkte wählen.
- Engagement für nachhaltige Rahmenbedingen: Schweizer KMU können sich aktiv an Diskussionen beteiligen und sich für politische Massnahmen einsetzen, etwa für Massnahmen zur Förderung von Umweltschutz und nachhaltigen Praktiken: Einführen von Anreizen für Unternehmen, die sich umweltfreundlich verhalten, aber auch Verschärfen von Umweltauflagen, um den Druck auf alle Unternehmen zu erhöhen.
Die Bedeutung des Umweltschutzes ist unbestritten. Für viele Menschen ist die Ökologie der zentrale Pfeiler der Nachhaltigkeit. Die Ausrichtung auf ökologische Nachhaltigkeit ist eine spannende Chance für Schweizer KMU. Mit geeigneten Massnahmen können sie ihren ökologischen Fussabdruck verkleinern. Gleichzeitig bietet sich die Möglichkeit, langfristige Wettbewerbsvorteile zu erzielen und einen aktiven Beitrag zum Schutz unserer Umwelt zu leisten.
Angesichts des Klimawandels, der Umweltzerstörung und des Biodiversitätsverlusts ist es wichtiger denn je, dass wir alle unseren Beitrag leisten – Staaten, Unternehmen und Privatpersonen. Gemeinsam können wir die Weichen für eine nachhaltige Entwicklung der Welt stellen.
Mit bald 15 Jahren Erfahrung ist Marc Sandmeier die treibende Kraft hinter unserem Engagement für Nachhaltigkeit. Sein Weg begann als Pionier im Nachhaltigkeitsmanagement bei einer Kantonalbank.
Heute ist er Sustainability Lead und leitet das Nachhaltigkeitsmanagement in der Schweiz. In dieser Funktion arbeitet er unermüdlich daran, Nachhaltigkeit ins Zentrum der Unternehmensstrategie zu rücken. Seine Vision: Baloise in allen Nachhaltigkeitsdimensionen «Ökologie, Ökonomie und Soziales» in der Versicherungsbranche weiterzuentwickeln.