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Einfach gründen: So geht Firmengründung in der Schweiz Finanzplan erstellen: Inhalt, Aufbau und Tipps für Start-ups

Die Finanzplanung ist eine Art wirtschaftlicher Kompass und zeigt, ob sich eine Geschäftsidee lohnt. Erfahren Sie, wie Sie einen Finanzplan erstellen:

  • Weshalb Sie eine Finanzplanung brauchen
  • Was in einen Plan gehört
  • Welche No-Gos es zu vermeiden gilt
Manuel Thomas, Marketing-Team KMU 1. Juli 2022 Vor der Gründung
Der Finanzplan ist Zahlenteil und Herzstück des Businessplans. Hier erfahren Sie, was ein Finanzplan ist, für wen er welche Bedeutung hat, wie er aufgebaut sein sollte, was es mit Excel-Vorlagen auf sich hat und was es unbedingt zu vermeiden gilt. Und das alles gespickt mit vielen Tipps.

Für Gründerinnen und Gründer ist der Finanzplan eine der wichtigsten Arbeitshilfen: Er fasst in Zahlen, was Sie im Businessplan als Geschäftsidee, Wettbewerbsanalyse und Marktpotenzial formuliert haben. Mit ihm zeigen Sie die finanzielle Situation Ihres Unternehmens für die ersten oder nächsten paar Jahre auf. Damit ist der Finanzplan eine Art wirtschaftlicher Kompass für Ihr Unternehmen und gleichzeitig ein wichtiges Instrument für Banken, Investoren und andere Kapitalgeber, die auf dieser Basis das Potenzial der Firma einschätzen.

Was versteht man unter einem Finanzplan?

Neben dem schriftlichen Teil, der das Geschäftskonzept ausführt, stellt der Finanzplan als zentraler Teil des Businessplans die Unternehmensentwicklung in Zahlen dar, führt die finanzielle Umsetzbarkeit der Geschäftsidee aus und gibt Auskunft darüber, ob sich das geplante Geschäft lohnt. Der Finanzplan hilft dabei, die wirtschaftliche Machbarkeit und Sinnhaftigkeit eines Gründungsvorhabens zu beweisen sowie künftige Investitionen zu planen und zu finanzieren. Dieses «Planspiel» sorgt zumindest theoretisch dafür: 

  • dass der Investitionsaufwand unter Kontrolle bleibt
  • dass die Liquidität des Unternehmens sichergestellt ist
  • dass man die Rentabilität im Blickfeld behält
  • dass man seinen Kapitalbedarf kennt und
  • dass man sich auf dem geplanten Wachstumspfad bewegt

Der Finanzplan beantwortet drei grundsätzliche Fragen zur Wirtschaftlichkeit Ihres Gründungsvorhabens:

  • Wie viel Geld können Sie mit dem geplanten Unternehmen verdienen?
  • Wie viel Kapital brauchen Sie, um mit Ihrer Firma an den Start zu gehen?
  • Wie viel müssen Sie einnehmen, um wenigstens die Kosten zu decken?
Wofür braucht es einen Finanzplan?

Mit dem Finanzplan überprüfen Sie zuerst einmal sich selbst. Er zeigt Ihnen, ob Ihre Firma den erwarteten Erfolg erzielen kann und wo es Optimierungs- und Anpassungspotenzial gibt. Der Finanzplan ist damit ein wichtiges Controlling-Instrument, mit dem Sie die Entwicklung Ihres Unternehmens im Blick behalten und finanzielle Abweichungen gegenüber dem Plan früh erkennen.

Zum anderen ist der Finanzplan von elementarer Bedeutung, wenn Sie Geld für die Gründung Ihrer Firma brauchen. Kapitalgeber wie Banken und Investoren schätzen anhand der Zahlen ab, ob sie das Risiko einer Investition oder eines Kredits tragen wollen und können. Vor allem Banken beurteilen anhand der Zahlen, ob Sie einen Kredit samt Zinsen auch wirklich zurückzahlen können. Ein fundierter und vollständiger Finanzplan ist daher ein wesentlicher Erfolgsfaktor für die Finanzierung einer Firmengründung.

Was gehört in den Finanzplan?
Diese Teilpläne gehören in einen fundierten Finanzplan.
Diese Teilpläne gehören in einen fundierten Finanzplan.

Wer Kapitalgeber wie etwa Banken von der eigenen Geschäftsidee überzeugen will, muss mit dem Finanzplan die ersten drei Jahre abdecken. Warum drei Jahre? Nach dieser Frist sollten die Anfangsschwierigkeiten überwunden sein. Das erste Jahr wird auf die einzelnen Monate heruntergebrochen. Für die Folgejahre reicht meistens eine Gesamtjahresplanung.

Einen allgemeingültigen, zertifizierten Aufbau des Finanzplans gibt es nicht. Wer nach einer Mustervorlage googelt, finden unterschiedliche Varianten. Sie alle enthalten mindestens die folgenden sechs Teilpläne, wobei die «Kosten» gerne in drei Teilpläne aufgesplittet werden. Das ergibt dann eine achtteilige Gliederung, die ebenfalls recht verbreitet ist.

Umsatzplanung

Am Anfang des Finanzplans steht der Umsatzplan. Hier gilt es, die Umsätze (Einnahmen) zu berechnen, die Sie mit Ihren Produkten oder Dienstleistungen erzielen – aufgeschlüsselt zuerst nach (ersten) Wochen, dann Monaten und schliesslich Jahren. Basis für die Berechnung ist die Preiskalkulation im Businessplan. Natürlich ist ein Finanzplan gerade in der Anfangsphase einer Neugründung nie vollständig korrekt, sondern basiert auf begründeten Annahmen. Aber die Zuverlässigkeit dieser Annahmen wirkt sich unmittelbar auf die Qualität der Gesamtplanung aus. Darum: Bleiben Sie auf jeden Fall realistisch und denken Sie daran, dass die Verkaufszahlen am Anfang nur langsam steigen.

Kostenplanung

Nach der Umsatzberechnung kalkulieren Sie nun die Kosten. Der Kostenblock gliedert sich bei neu gegründeten Firmen in drei Teile:

  • Variable oder umsatzabhängige Kosten: Dazu zählen alle Kosten, die bei der Her- und Bereitstellung Ihres Angebots anfallen. Das sind zum Beispiel Waren, die Sie einkaufen müssen, oder Materialkosten.
  • Fix- oder Betriebskosten: Das sind die Kosten, die immer anfallen. Zum Beispiel Löhne, Miete von Räumlichkeiten, Marketingkosten.
  • Gründungskosten: In diese Liste gehören alle Aufwände im Zusammenhang mit der Gründung Ihrer Firma. Dazu zählen unter anderem Gebühren für den Eintrag ins Handelsregister, Beratungsleistungen etwa von Juristen, Geschäftsfahrzeuge und die Einrichtung der Geschäftsräume.

💡 Gut zu wissen

Zu beachten ist in diesem Zusammenhang der sogenannte Deckungsbeitrag, für den es eine gesonderte Berechnung braucht. Dazu muss man die variablen Kosten vom Umsatz abziehen. Was bleibt, ist der Deckungsbeitrag, derjenige Teil des Verkaufserlöses also, der zur Deckung der Fixkosten übrigbleibt. Wichtig: Die Deckungsbeiträge der einzelnen Produkte sollten stets positiv sein. Das hat zur Folge, dass mit steigendem Absatz Schritt für Schritt alle Fixkosten gedeckt sind. So lässt sich gewissermassen nebenbei der Break-Even-Point, die Gewinnschwelle, errechnen.

Investitionsplanung

Neben den Gründungskosten haben in vielen Fällen die Investitionen grosses Gewicht im Finanzplan. Ihre Höhe variiert je nach Branche. Eine Kommunikationsberatungsfirma startet mit deutlich geringeren Anfangsinvestitionen (Computer, Büroeinrichtung) als ein Produktionsunternehmen, das Maschinen braucht, bevor es an den Start gehen kann. Zu beachten sind im Investitionsplan auf jeden Fall die Erweiterungs- und Ersatzinvestitionen, die mit der geschäftlichen Entwicklung anfallen können. Die Investitionen bilden zudem die Basis, auf der die Abschreibungen im Rahmen der Erfolgsrechnung ermittelt werden.

Liquiditätsplanung

Die bisher ermittelten Werte zu Umsatz, Kosten und Investitionen fliessen in die Liquiditätsplanung ein. Hierzu gehört auch das Startkapital, das Sie selbst aus eigenen Mitteln in die Firmengründung eingeschossen haben. Dieser Teil des Finanzplans gibt einen Überblick über die Entwicklung des Kontostandes. Bei den meisten Neugründungen bewegt er sich vorerst im Minus. Das kling negativ, ist aber positiv, weil Ihnen so die Liquiditätsplanung aufzeigt, wie hoch der Kapitalbedarf ist, den es durch andere Finanzquellen zu decken gilt – oder andersrum: wie hoch das Umsatzziel sein muss, damit alle Kosten und Investitionen gedeckt sind. Wichtig ist, dass die Liquidität immer sichergestellt ist, andernfalls droht die Insolvenz – einer der häufigsten Gründe, weshalb Start-ups scheitern.

Finanzierungsplan

Der Liquiditätsplan zeigt Ihnen den Kapitalbedarf an. Nun müssen Sie sich der Frage stellen, wie Sie diesen Kapitalbedarf finanzieren wollen. Wie viel Eigenkapital können oder wollen Sie aufbringen, und wie viel Fremdkapital wollen Sie für die Firmengründung aufnehmen? Die Antworten auf diese Fragen bilden das inhaltliche Gerüst für den Finanzierungsplan. Die Finanzierung des Kapitalbedarfs wird in der Liquiditätsplanung als Kapitalzufluss ausgewiesen. Dadurch ist der Kontostand nicht mehr im Minus, und der Kapitalbedarf sinkt auf null.

Rentabilitätsrechnung

Ob ein Unternehmen in absehbarer Zeit Gewinn erwirtschaften wird, zeigt die Rentabilitätsrechnung schonungslos. Sie vereint alle wichtigen Kennzahlen aus dem operativen Geschäft. Daraus wird ersichtlich, wann Ihr Geschäft voraussichtlich profitabel wird. Die Rentabilität ist eine der Kernaussagen jedes Unternehmens. Sinn der Rentabilitätsrechnung ist, dass man auf einen Blick sieht, wie rentabel eine Geschäftsidee ist.

Die Rentabilität ergibt sich aus den folgenden Faktoren:

  • Betriebseinnahmen: Umsätze der Umsatzplanung
  • Bruttogewinn: Betriebseinnahmen minus Deckungsbeitrag, also: minus die Kosten, die sich direkt den Umsätzen zuordnen lassen
  • Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen: Bruttogewinn minus Gründungskosten und Fixkosten (EBITDA)
  • Ergebnis vor Zinsen und Steuern: vorheriges Ergebnis minus Abschreibungen (EBIT)
  • Reingewinn: vorheriges Ergebnis minus Zinsen und Steuern
Welches sind die wichtigsten No-Gos im Finanzplan?

Einen soliden Finanzplan zu erstellen, ist kein Zuckerschlecken und braucht Zeit. Nehmen Sie sich diese Zeit, um unnötige Fehler zu vermeiden. Hier zeigen wir Ihnen die häufigsten Fehler – samt Tipps, wie Sie sie verhindern können.

  • Unrealistisch planen. Seien Sie ehrlich zu sich selbst. Ideale Szenarien erweisen sich nicht selten als allzu hoch gegriffen. Die Versuchung ist zwar gross, den Kapitalbedarf möglichst tief zu veranschlagen, aber die Realität holt solche Einschätzungen schnell ein. Darum: Bleiben Sie realistisch!
  • Planung beenden. Nach der Planung ist immer auch vor der Planung. Sobald aus dem Geschäftsbetrieb Praxisdaten vorliegen, sollten Sie unbedingt die Ist-Daten den Plandaten gegenüberstellen und bei Abweichungen die Planung entsprechend anpassen. Das ist ein kontinuierlicher Prozess. Damit haben Sie ein operatives Planungsinstrument zur Hand.
  • Keinen Puffer einrechnen. Die meisten Zahlen sind Prognosen. Darum ist es wichtig, immer einen gesunden Puffer von 15 bis 20 Prozent einzubauen. So übersteht Ihr junges Unternehmen auch schwierige Zeiten. Zudem zeigen Sie damit, dass Sie vorausschauend auf Schwankungen und Unwägbarkeiten eingestellt sind.
  • Nicht belegbare Zahlen. Lassen Sie sich nicht dazu hinreissen, Zahlen lediglich grob zu schätzen. Plausibilität ist sehr wichtig für den Finanzplan. Gründliche Recherchen und Quellenverweise machen einen Finanzplan erst nachvollziehbar.
  • Rechenfehler. Es mag banal klingen, aber bei fehlerhaften Planrechnungen entstehen nicht nur Liquiditätslücken, sondern auch Irritationen und Zweifel bei Ihren Gesprächs- und Geschäftspartnern. Darum: Nehmen Sie sich Zeit, machen Sie nicht alles auf den letzten Drücker.
  • Nicht sattelfest beim eigenen Finanzplan. Sie müssen Ihren Finanzplan wie im Schlaf auswendig kennen, ausführen und erklären können. Gerade wenn Sie Fremdkapital benötigen, überzeugt es Kapitalgeber, wenn Sie Ihren Finanzplan sehr gut kennen.
  • Kann ich selbst machen. Es ist nicht zwingend Ihre Aufgabe, immer in allen Aspekten fundierte kaufmännische Fachkenntnisse vorweisen zu können. Nehmen Sie daher rechtzeitig professionelle Hilfe beispielsweise von Treuhänder in Anspruch. Bei unserem Partner Gryps, dem führenden Beschaffungsportal für kleine Unternehmen, können Sie kostenlos und schnell Offerten für solche Spezialisten einholen.
Welche Hilfsmittel gibt es für die Erstellung des Finanzplans?

Im Web gibt es haufenweise Excel-Vorlagen zum Erstellen eines Finanzplans. Viele davon genügen allerdings den aktuellen Anforderungen nicht mehr, und immer wieder stösst man auf fehlerhafte Formeln und Bezüge. Ergebnis sind dann Fehler im Finanzplan. Als Alternative können Sie eine eigene Finanzplantabelle im Excel erstellen, sofern Sie über vertiefte Excel-Kenntnisse verfügen. Eine weitere Option sind Softwaretools für die Erstellung von Finanzplänen. Auch da ist Vorsicht geboten, denn was einfach klingt, setzt in der Praxis meistens viel Fachwissen voraus.

Allen Optionen gemeinsam ist, dass Sie eine gehörige Portion an betriebs- und finanzwirtschaftlichem Wissen mitbringen müssen, um einen soliden Finanzplan zu erstellen. Wo dieses Wissen fehlt, empfiehlt es sich, Fachleute beizuziehen, sei es aus der Finanzbranche, sei es von Treuhändern oder ähnlichen Dienstleistern.

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