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Blog Identitätsdiebstahl online

Tipps für Ihre digitale Sicherheit

  • Konten regelmässig überprüfen
  • Persönliche Daten nicht teilen
  • Cyberversicherung abschliessen
15. Juli 2024
Identitätsdiebstahl im Netz ist ein wachsendes Problem, das auch in der Schweiz immer häufiger vorkommt. Lesen Sie hier, wie Sie Cyberkriminalität erkennen, welche Schritte Sie bei einem Verdacht unternehmen sollten und wie Sie sich effektiv vor einem Online-Betrug schützen können.
Das Wichtigste in Kürze
  • Unser Alltag verlagert sich zunehmend ins Internet – sei es für private Vergnügen, berufliche Tätigkeiten oder die Inanspruchnahme von Dienstleistungen. Damit steigt auch das Risiko von Online-Betrug.
  • Identitätsdiebstähle im Netz zeigen sich in verschiedenen Formen. Cyberkriminelle nutzen Phising-Angriffe oder gefälschte Profile, um Zugang zu Konten zu erhalten oder persönliche Informationen zu stehlen. 
  • Mit proaktiven Sicherheitsmassnahmen und einer gewissen Vorsicht im Umgang mit persönlichen Daten im Netz können Sie sich vor einem Identitätsdiebstahl schützen. Beispielsweise ist es ratsam, starke Passwörter zu verwenden, die Kontoauszüge und Kreditberichte regelmässig zu überprüfen und persönliche Informationen sicher aufzubewahren.
  • Eine Cyberversicherung schützt Sie vor den finanziellen Folgen eines Online-Betrugs und bietet Unterstützung bei der emotionalen Verarbeitung eines Identitätsdiebstahls.
Rechtliche Grundlagen von Identitätsdiebstahl

Identitätsdiebstahl bedeutet, dass jemand Ihre persönlichen Daten stiehlt, um in Ihrem Namen illegale Aktivitäten durchzuführen. Cyberkriminelle eröffnen so beispielsweise Bankkonten, beantragen Kredite oder kaufen im Internet ein. Diese missbräuchlichen Handlungen sind im Schweizerischen Strafgesetzbuch (StGB) unter dem Begriff Identitätsmissbrauch geregelt. Die unrechtmässige Nutzung personenbezogener Daten ist strafbar und kann mit hohen Geld- oder sogar Freiheitsstrafen geahndet werden.

Gängige Praktiken beim Online-Betrug

Besonders häufig kommt der Diebstahl von Kreditkartendaten vor, um online Einkäufe zu tätigen. Auch die Nutzung von persönlichen Daten, um ein Mobiltelefon unter falschem Namen zu registrieren, zählt zu den bekanntesten Beispielen von Identitätsdiebstahl. Anzeichen dafür können unbekannte Abbuchungen auf dem Bankkonto oder Mahnungen für Waren oder Dienstleistungen sein, die Sie nicht bestellt haben. Ebenfalls sollten Ihre Alarmglocken läuten, wenn Kreditanträge unerwartet abgelehnt werden oder sich Ihre Kreditwürdigkeit plötzlich ändert.

Identitätsdiebstahl auf sozialen Plattformen

Cyberkriminelle treiben sich gerne auf Social-Media-Plattformen wie Facebook, Instagram oder LinkedIn herum. Das Risiko eines Identitätsdiebstahls steigt hier stetig an. Dazu zählen etwa Phishing-Angriffe. Betrügende senden dabei gefälschte Nachrichten oder Links, die wie legitime Anfragen von Social-Media-Plattformen aussehen. Diese Nachrichten fordern Sie auf, Ihre Login-Daten einzugeben, wodurch die Kriminellen Zugang zu Ihren Konten erhalten. Eine andere bekannte Masche sind Profil-Klone. Dabei erstellen die Betrügenden ein falsches Profil mit Ihren Bildern und Informationen, um Ihre Freunde und Kontakte zu täuschen. Diese bitten Sie dann, ihnen Geld zu leihen oder vertrauliche Informationen preiszugeben. Nicht zuletzt können Cyberkriminelle auch Ihre Profile nach persönlichen Informationen wie Geburtstagen, Wohnorten oder Arbeitgebern durchsuchen, um Ihre Identität zu stehlen und missbräuchlich zu verwenden.

Betrugsfälle prüfen und melden

Wenn Sie den Verdacht haben, dass Ihre Identität gestohlen wurde, überprüfen Sie als erstes Ihre Konten auf ungewöhnliche Aktivitäten. Setzen Sie sich sofort mit Ihrer Bank, Ihrem Kreditkartenunternehmen oder den Social-Media-Plattformen in Verbindung und ändern Sie Ihre Passwörter für alle betroffenen Konten. Zudem ist es wichtig, den Identitätsdiebstahl bei der Polizei anzuzeigen. Dies können Sie bei Ihrer örtlichen Polizeidienststelle tun oder online eine Anzeige erstatten. Die Polizei wird den Fall untersuchen und Ihnen helfen, weitere Schritte zu unternehmen.

Sicherheitsmassnahmen für die digitale Sicherheit

Komplett verhindern lassen sich Identitätsdiebstähle leider nicht. Mit proaktiven Massnahmen und Vorsicht im Umgang mit persönlichen Daten können Sie sich aber davor schützen.

Starke und einzigartige Passwörter

Ein starkes Passwort ist Ihre erste Verteidigungslinie gegen einen Identitätsdiebstahl. Verwenden Sie Passwörter, die mindestens 12 Zeichen lang sind und eine Mischung aus Gross- und Kleinbuchstaben, Zahlen und Sonderzeichen enthalten. Vermeiden Sie offensichtliche Passwörter wie «123456» oder «Passwort» und verwenden Sie keine Namen, Geburtsdaten oder Wörter aus dem Wörterbuch. Vordefinierte Initialpasswörter sollten Sie unbedingt ändern. Sie werden teilweise mehrfach vergeben und könnten Dritten deshalb bekannt sein. Eine gute Wahl für ein sicheres Passwort sind beispielsweise Passwortsätze. Überlegen Sie sich dazu einen Satz, der Zahlen enthält, und reihen Sie dann immer die Anfangsbuchstaben der Wörter sowie die Zahlen und Satzzeichen aneinander.

Aus dem Satz «Meine Mittagspause dauert jeden Tag von 11.30 bis 13 Uhr.» leiten Sie so beispielsweise das Passwort «MMdjTv11.30b13U.» ab. Wählen Sie zudem für jedes Login ein anderes Passwort; im Falle eines Missbrauchs ist so nur ein Konto betroffen. Ein Passwortmanager hilft Ihnen, sichere und einzigartige Passwörter für jedes Ihrer Konten zu erstellen und zu speichern. Dies erleichtert Ihnen das Management komplexer Passwörter und erhöht die Sicherheit.

Unser Tipp: Testen Sie Ihr Passwort!
Jedes Passwort kann auf seine Qualität hin geprüft werden. Der Datenschutzbeauftragte des Kantons Zürich stellt dazu öffentlich und kostenlos im Internet einen Passwort-Checker zur Verfügung. Achtung: Um Ihr Passwort sicher zu testen, sollten Sie nicht das richtige, sondern ein ähnliches 

Zwei-Faktor-Authentifizierung (2FA)

Aktivieren Sie die Zwei-Faktor-Authentifizierung (2FA) für alle Ihre Online-Konten. Die 2FA fügt eine zusätzliche Sicherheitsebene hinzu, indem sie neben Ihrem Passwort einen weiteren Verifizierungsschritt erfordert wie einen SMS-Code oder eine Authentifizierungs-App. Beispiele dafür sind Google Authenticator oder Authy. Diese Authentifizierungs-Apps bieten eine sicherere Alternative zu SMS-Codes, da sie nicht abgefangen werden können.

Regelmässige Kontrolle der Kontoauszüge und Kreditberichte

Überprüfen Sie regelmässig Ihre Bank- und Kreditkartenabrechnungen sowie Ihre Kreditberichte auf ungewöhnliche Aktivitäten. Je früher Sie verdächtige Transaktionen entdecken, desto schneller können Sie reagieren. Aktivieren Sie dazu die Push-Benachrichtigungen Ihrer Bank auf Ihrem Mobiltelefon. Diese informieren Sie sofort über Transaktionen. Um sicherzustellen, dass keine unautorisierten Kredite oder Konten auf Ihren Namen eröffnet wurden, können Sie in der Schweiz Ihre Kreditberichte kostenlos bei Anbietern wie ZEK anfordern.

Sichere Aufbewahrung persönlicher Informationen

Bewahren Sie wichtige Dokumente wie Personalausweise, Reisepässe und Kreditkarten an einem sicheren Ort auf. Vernichten Sie Dokumente, die persönliche Informationen enthalten, bevor Sie sie entsorgen. Ein Aktenvernichter bietet sich dafür besonders an. Damit stellen Sie sicher, dass vertrauliche Dokumente nicht einfach im Müll landen und von Kriminellen abgegriffen werden können.

Vorsicht beim Teilen persönlicher Informationen

Seien Sie vorsichtig, welche Informationen Sie online teilen. Vermeiden Sie es, zu viele persönliche Details in sozialen Netzwerken preiszugeben, da diese von Cyberkriminellen genutzt werden können, um Ihre Identität zu stehlen. Überprüfen und aktualisieren Sie auch regelmässig die Privatsphäre-Einstellungen Ihrer Social-Media-Konten. So stellen Sie sicher, dass nur vertrauenswürdige Personen Ihre persönlichen Informationen sehen können.

Achtung vor Phishing-Versuchen

Phishing ist eine gängige Methode, um an persönliche Informationen zu gelangen. Seien Sie vorsichtig bei E-Mails, SMS oder Anrufen, die nach persönlichen Informationen oder Passwörtern fragen, insbesondere wenn sie verdächtig oder unaufgefordert erscheinen, Sie zu einem schnellen Handeln zwingen und Rechtschreibfehler beinhalten. Klicken Sie nicht auf Links, öffnen Sie keine Anhänge in E-Mails von unbekannten Absendenden und kontrollieren Sie stets die E-Mail-Adresse. Überprüfen Sie die URL von Webseiten sorgfältig, bevor Sie persönliche Informationen eingeben; achten Sie dabei auf das Schlosssymbol vor https. Und auf den sozialen Plattformen gilt Vorsicht bei Freundschaftsanfragen: Akzeptieren Sie keine Freundschaftsanfragen von Personen, die Sie nicht kennen. Betrügende nutzen oft gefälschte Profile, um Zugang zu Ihren Informationen zu erhalten. 

 

Aktualisierte Software und Betriebssysteme

Halten Sie Ihre Software und Betriebssysteme stets auf dem neuesten Stand. Updates enthalten oft Sicherheits-Patches, die bekannte Schwachstellen beheben und Ihr System vor neuen Bedrohungen schützen. Um immer die neuesten Sicherheitspatches zu erhalten, lohnt es sich, die Updates automatisch zu aktivieren.

Antivirus- und Anti-Malware-Programme

Installieren Sie zuverlässige Antivirus- und Anti-Malware-Programme und halten Sie diese ebenfalls auf dem neuesten Stand. Diese Programme helfen, schädliche Software zu erkennen und zu entfernen. Führen Sie zudem regelmässige Scans durch, um sicherzustellen, dass Ihr System frei von Malware und Viren ist.

Hilfe im Fall der Fälle

Werden Sie trotz aller Vorsichtsmassnahmen Opfer eines Identitätsdiebstahls, gibt es in der Schweiz mehrere Anlaufstellen, die Ihnen helfen können:

Cyberversicherung – der Schutz für Ihre Identität

Im Ernstfall unterstützt die Cyberversicherung von Baloise mit finanziellen und rechtlichen Hilfestellungen. Sie erstattet die Kosten, die durch einen Identitätsdiebstahl entstehen, wie Anwalts- und Gerichtskosten. Sie hilft bei rechtlichen Schritten zur Wiederherstellung Ihrer Identität. Und sie verschafft Ihnen Zugang zu psychologischer Unterstützung, um den emotionalen Stress durch einen Identitätsdiebstahl zu bewältigen.

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