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Blog Occasion-Auto kaufen

Beim Kauf eines Occasion-Autos ist es wichtig, genau hinzuschauen. Hier erhalten Sie eine umfangreiche Checkliste und die wichtigsten Tipps zu:

  • Besichtigung
  • Probefahrt
  • Kaufvertrag beim Occasion-Auto
  • Gebrauchtwagen-Garantie in der Schweiz
Zur Checkliste
15. November 2024
Für Laien ist es oft schwierig, beim Gebrauchtwagenkauf zwischen Schnäppchen und Schrott zu unterscheiden. Hier erhalten Sie Tipps, wie Sie beim Kauf eines Occasion-Autos vorgehen sollten, sodass Ihnen kein Mangel verborgen bleibt. Inklusive prakticher Checkliste!
Unsere Checkliste hilft Ihnen schnell beim Kauf eines Occasion-Autos

Beim Kauf eines Occasion-Autos muss an vieles gedacht werden. Damit Sie stets den Überblick behalten, worauf Sie achten müssen, finden Sie hier detaillierte Checklisten zur:

  • Besichtigung
  • Probefahrt
  • Kaufvertrag

Dann laden Sie sich ganz einfach unsere übersichtliche Checkliste mit allen Schritten als PDF herunter. So haben Sie alle wichtigen Tipps rund um den Kauf eines Occasion-Autos stets zur Hand.

Checkliste herunterladen
Checkliste für die Besichtigung eines Occasion-Autos

Grundsätzlich sollten Sie ein Occasion-Auto nie ungesehen kaufen, denn Bilder können täuschen:

  • Verschaffen Sie sich einen persönlichen Eindruck und besichtigen Sie das infrage kommende Fahrzeug direkt vor Ort.
  • Tageslicht und eine Begleitperson helfen Ihnen bei der optischen Einschätzung. Allfällige Farbdifferenzen durch ausgetauschte Teile, Nachlackierungen sowie Beulen und Kratzer sind tagsüber und in trockenem Zustand am besten sichtbar.
  • Weisen Sie auf vorhandene Mängel hin – sie sind gute Argumente für die Preisverhandlung und können sich später im Kaufvertrag für den Occasion-Wagen in Form eines deutlich niedrigeren Preises bemerkbar machen.

Diese Punkte sollten Sie vor dem Kauf eines Occasion-Autos eingehend prüfen:

Unfallschaden

Eine der wichtigsten Fragen beim Kauf eines Occasion-Autos ist: Hatte der Wagen schon einmal einen Unfall? Bei einem seriösen Verkauf werden Sie darüber informiert. Damit Ihnen nicht unwissentlich ein Unfallwagen untergejubelt wird, sollten Sie bei einem Rundgang um das Auto auf den perfekten Sitz der Karosserieteile und gleichmässig schmale Spaltmasse bei Türen, Heckklappe und Motorhaube achten. Auch die Türrahmen sollten innen unbeschädigt ausschauen. Achten Sie beim Lack auf gleichmässigen Glanz. Spachtelarbeiten unter dem Lack können Sie beim Test mit einem Magneten aufspüren.

Rost, Scheiben, Lichter und Co.

Halten Sie nach Rost Ausschau, insbesondere am Autounterboden und in den Kanten, und überprüfen Sie den Zustand des Auspuffs. Achten Sie darauf, dass die Windschutzscheibe keine Steinschlagschäden oder Kratzer aufweist, die Scheinwerfergläser intakt und die Reflektoren nicht matt sind. Denken Sie auch daran, sämtliche Türen – inklusive Kofferraum und Motorhaube – zu testen. Stellen Sie sicher, dass sich diese einwandfrei öffnen, schliessen und verriegeln lassen.

Reifen und Bremsscheiben

Werfen Sie auch einen prüfenden Blick auf die Räder. Einseitig oder ungleichmässig abgefahrene Reifen können ein Hinweis auf Defekte wie kaputte Stossdämpfer oder eine verstellte Lenkgeometrie sein. Checken Sie zudem die Profiltiefe. Die gesetzlich vorgeschriebene Tiefe liegt bei mindestens 1,6 Millimetern. Fachleute empfehlen jedoch einen früheren Reifenwechsel: bei Sommerreifen bei 3, bei Winterreifen bei 4 Millimetern. Ist kein ausreichendes Profil mehr vorhanden, müssen Sie zum Occasion-Auto auch noch neue Reifen kaufen.

Bei der Räderkontrolle sollten Sie auch die Bremsscheiben unter die Lupe nehmen. Je weniger Rillen, Ränder und Rost Sie im äusseren Umfang erkennen, desto besser ist der Zustand der Bremsen. Im Serviceheft können Sie nachlesen, wann die letzte Bremswartung stattgefunden hat.

Motorraum

Im Serviceheft finden Sie ebenso heraus, wie es um eines der wichtigsten Antriebsteile im Motor, den Zahnriemen, steht. Damit es nicht zu Motorschäden kommt, stehen regelmässige Zahnriemenwechsel an – abhängig von den Herstellervorgaben oft spätestens nach acht Jahren oder 120'000 Kilometern. Diese Kosten sollten Sie gegebenenfalls im Hinterkopf behalten.

Teure Reparaturen können sich nach dem Kauf eines Occasion-Autos auch aufgrund einer defekten Zylinderkopfdichtung ergeben: Stellen Sie daher sicher, dass das Öl beim Herausziehen des Ölmessstabes keine Spuren von Kühlwasser zeigt. Das Öl sollte klar und keinesfalls milchig oder flockig aussehen und die Innenseite des Öldeckels keine weissen Spuren aufweisen. Überzeugen Sie sich ausserdem davon, dass der Motorraum insgesamt sowie die Batterie sauber und die Kühlwasserschläuche dicht sind.

Innenraum

Wenn Sie sich in das Occasion-Auto, das Sie kaufen möchten, hineinsetzen, sollten Sie nicht nur auf den optischen Eindruck des Interieurs achten. Testen Sie, ob sich Sitze und Lehnen problemlos verstellen und sämtliche Sicherheitsgurte reibungslos schliessen und öffnen lassen. Wie sieht es mit den Anzeigen auf dem Armaturenbrett aus? Funktionieren Beleuchtung, elektrische Fensterheber, Scheibenwischer, Radio und Heizung? Auch eine Überprüfung der Klimaanlage lohnt sich: Kommt binnen kurzer Zeit keine kalte Luft aus den Lüftern und riecht es stattdessen modrig oder können Sie rasselnde Geräusche vernehmen, ist vermutlich eine Wartung oder Reparatur nötig.

Kilometerstand

Der Kilometerstand wird bei einem Occasion-Wagen oft im Kaufvertrag vermerkt. Rechtlich besser aufgestellt sind Sie, wenn Sie auf eine schriftliche Bestätigung bestehen, dass der Tachostand der tatsächlichen Fahrleistung entspricht. Im Schnitt legt ein Auto jährlich 12'000 bis 15'000 Kilometer zurück. Weichen Kilometerstand und das Alter des Wagens stark voneinander ab, lohnt es sich, genauer hinzuschauen und nach Gründen zu fragen. Zusätzlich sollten Sie das Serviceheft überprüfen und um Motorfahrzeug-Kontrollberichte und Wartungsunterlagen bitten, um beispielsweise eine Tachomanipulation auszuschliessen. Wurde das Fahrzeug lange nicht bewegt, können Standschäden, eine leere Batterie oder poröse Gummidichtungen auftreten. Diese sollten Sie bei Preisverhandlungen berücksichtigen.

Ein E-Auto als Occasion kaufen: Tipps

Auch E-Autos lassen sich mittlerweile als Occasion kaufen. Typische Verschleissteile von Verbrennern wie Zahnriemen oder Auspuff finden Sie beim Elektroauto nicht – dementsprechend können Sie sich deren Kontrolle bei der Besichtigung sparen (es sei denn, es handelt sich um ein Hybrid-Auto.

Legen Sie den Fokus stattdessen vor allem auf diese beiden Komponenten:

Batterie

Grundsätzlich gilt: Je jünger ein E-Auto ist, desto besser ist in der Regel auch der Zustand der Batterie. Denn nach einer gewissen Anzahl an Ladezyklen lässt deren Leistung nach und die Reichweite sinkt. Überprüfen Sie darum den Zustand der Ladekabel und lassen Sie die Batteriewerte professionell auslesen, bevor Sie den Kaufvertrag für Ihr Occasion-Auto unterzeichnen – zum Beispiel mit dem Batteriezertifikat von AVILOO. Dabei können Sie sich auch gleich einen Eindruck von der Fachkompetenz der Garage in Bezug auf Elektrofahrzeuge machen.

Bremsen

Wegen der Energie-Rückgewinnung («Rekuperation») ist bei vielen E-Autos der Verschleiss der Bremsen recht gering. Das ist aber nicht zwingend von Vorteil, weil sich durch die geringere Abnutzung verstärkt Rost auf den Bremsscheiben und ‑klötzen bilden kann. Darum sollten Sie die Bremsen besonders in Augenschein nehmen.

Wussten Sie, dass Sie mit unserer Zusatzdeckung Electra unter anderem die Batterie Ihres E-Autos gegen Schäden versichern können? Informieren Sie sich jetzt!

Elektroautoversicherung
Checkliste für die Probefahrt

Bevor Sie einen Kaufvertrag unterschreiben, sollten Sie mit dem Occasion-Auto auf jeden Fall eine Testfahrt unternehmen. So bekommen Sie nicht nur ein Gefühl für das Fahrzeug, sondern können – im Idealfall – auch weitere Mängel ausschliessen.

Motor

Der Motor sollte problemlos anspringen, dicht sein (Flecken auf dem Boden unter dem Fahrzeug sind verräterisch) und im Leerlauf ohne störende Begleitgeräusche laufen. Führen Sie am besten mehrere Startvorgänge durch, um sicherzustellen, dass die Batterie diesen standhält.

Lenkung

Die Lenkung muss allein schon aus Sicherheitsgründen einwandfrei funktionieren. Ein praktischer Test: Auf ebener Fahrbahn sollte das Auto ‒ auch beim Bremsen und Beschleunigen ‒ weiterhin geradeaus fahren, wenn Sie das Lenkrad loslassen. Eine völlige Einlenkung auf beide Seiten ohne Knacken muss ebenso möglich sein. Beginnt das Steuer ab einer gewissen Geschwindigkeit zu vibrieren, kann das an einer ungleichmässigen Abnutzung der Reifen liegen.

Getriebe

Möchten Sie ein Occasion-Auto mit Schaltgetriebe kaufen, dann schalten Sie auf der Fahrt in sämtliche Gänge, einschliesslich des Rückwärtsgangs. Die Gänge sollten sich geräuschlos und leicht einlegen lassen und weder beim Be- noch beim Entschleunigen herausspringen. Die Kupplung sollte nicht schleifen und einen sauberen Druckpunkt haben. Ebenso mühe- und tonlos sollte auch ein automatisches Getriebe schalten.

Bremsen

Treten Sie bei der Probefahrt ruhig einmal auf die Bremse. Diese sollte fein zu dosieren sein und weder pfeifen noch quietschen. Das Auto sollte beim Bremsen nicht nach rechts oder links ziehen, das Lenkrad nicht vibrieren. Checken Sie auch, ob die Handbremse ihre Arbeit verrichtet.

Elektronik

Einen kurzen Test der Bordelektronik haben Sie schon bei der Besichtigung durchgeführt. Überzeugen Sie sich nun während der Fahrt, ob alle Instrumente, Bordcomputer und Infotainmentsysteme sowie allfällige Assistenzsysteme wie Tempomat oder Spurhalter funktionieren.

Sicher ist sicher: zusätzlicher Profi-Check

Sie sind unsicher, ob Sie ein bestimmtes Occasion-Auto wirklich kaufen sollen? Dann kann Ihnen zum Beispiel die Motorfahrzeugkontrolle Sicherheit geben. Auch wenn die Fahrzeugprüfung kein Qualitätssiegel ist, so hat ein Gebrauchtwagen zumindest zum Zeitpunkt der Kontrolle alle technischen und sicherheitsrelevanten Mindestanforderungen erfüllt. Daher sollte die Kontrolle möglichst aktuell sein. Viele Occasionen können Sie auch mit einer frischen Prüfung kaufen.

Ist Ihnen – etwa für Preisverhandlungen – an einem umfassenderen Check gelegen, können Sie das Fahrzeug bei unabhängigen Anbietern wie unserem Partner TCS auf Herz und Nieren überprüfen lassen. So können Sie sicher sein, dass Sie keinen Fehlentscheid treffen, wenn Sie den Kaufvertrag des Occasion-Autos unterzeichnen.

Kaufvertrag für Occasion-Wagen: Das sollte drinstehen
  • Angaben zu den beiden Vertragsparteien wie Name, Adresse, Telefonnummer und Geburtsdatum
  • Angaben zum Fahrzeug wie Marke, Modell, Typ, Farbe, Hubraum, Leistung, Getriebe, Fahrgestell-Nummer, Stamm-Nummer, Typengenehmigung, erste Inverkehrsetzung, Kilometerstand (entsprechend der tatsächlichen Fahrleistung) und Datum der letzten Motorfahrzeugkontrolle
  • Angaben zum Zustand des Fahrzeugs wie Unfallfreiheit, korrekte Führung des Servicehefts, Beulen, Kratzer oder andere bekannte Mängel (möglichst detailliert)
  • Verkaufspreis in Schweizer Franken inklusive vorhandener Ausstattung und Zusatzausrüstung (etwa Winterreifen)
  • Allgemeine Bestimmungen wie eventuelle Garantien und Gewährleistungen, Zahlungsbedingungen (Barzahlungen nicht ohne Quittung!) und Übergabedatum und ‑ort
  • Juristisches «Kleingedrucktes» wie Angaben zum anwendbaren Recht, Gerichtsstand und die Salvatorische Klausel

Im Internet können Sie sich Mustervorlagen für Auto-Kaufverträge herunterladen, an welchen Sie sich orientieren können. Denken Sie nach dem Schliessen des Kaufvertrags auch daran, dass Sie bei der Übergabe alle zum Occasion-Auto zugehörigen Dokumente wie den Fahrzeugausweis, das Serviceheft, Berichte über Motorfahrzeugkontrollen und Wartungen usw. erhalten.

Wie sieht es mit der Gebrauchtwagen-Garantie in der Schweiz aus?

Einer der häufigsten Tipps bei Occasion-Autos ist, eines mit Garantie zu kaufen. Doch viele verwechseln die Begriffe Gewährleistung und Garantie: Nur die Gewährleistung ist in der Schweiz gesetzlich vorgeschrieben, die Garantie ist bei Gebrauchtwagen eine freiwillige Leistung.

Die Gewährleistung verpflichtet den Verkäufer bzw. die Verkäuferin, das Fahrzeug mit den im Kaufvertrag zugesicherten Eigenschaften, also im Idealfall mängelfrei, zu übergeben. Die Gewährleistung bei einer Occasion kann bei einem privaten Verkauf vertraglich auf ein Jahr reduziert werden. Entdecken Sie nach dem Kauf Mängel, müssen Sie diese umgehend melden.

Da Gebrauchtwagen-Garantien in der Schweiz nicht gesetzlich geregelt sind, können sie sich in puncto Fristen und Deckungsumfang erheblich unterscheiden. Garantie ist also nicht gleich Garantie. Schauen Sie sich die Bedingungen also genau an: Wie lange gilt die Garantie? Welche Mängel und Schäden sind abgedeckt? Gibt es eine Selbstbeteiligung? Und sind Sie im Garantiefall an eine bestimmte Garage gebunden? So oder so gilt auch hier: Melden Sie Mängel möglichst schnell, damit Ihr Garantieanspruch nicht verloren geht.

Haben Sie Ihr Occasion-Auto gekauft, benötigen Sie noch den richtigen Versicherungsschutz. Die Baloise Autoversicherung können Sie mit wenigen Klicks online abschliessen.

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