Alles über richtigen Einsatz, Montage und Wartung erfahren Sie in unserem Magazin-Artikel.
Für die Sicherheit im eigenen Heim kann jeder selbst etwas tun. Ein starkes Schloss, eine stabile Haustür und gesicherte Fenster halten zum Beispiel Einbrecher von aussen ab. Doch was, wenn die Gefahr von innen droht – zum Beispiel durch Feuer oder starke Rauchentwicklung?
Rauchmelder – eine Frage der Abwägung?
Es mag erst einmal zynisch klingen: Die Vereinigung Kantonaler Feuerversicherungen (VKF) hat in einer Studie festgestellt, dass der Einsatz von Rauchmeldern nicht wirtschaftlich sei. Dazu wurden die Gesamtkosten für eine landesweit vorgeschriebene Nutzung der Anzahl dadurch möglicherweise geretteter Personen gegenübergestellt. Darauf basiert die Entscheidung bei der letzten Revision der Brandschutzregeln im Jahr 2015, warum es in der Schweiz – im Gegensatz zu anderen europäischen Ländern – keine Rauchmelderpflicht gibt.
Bei der persönlichen Betrachtung stellt sich oft ein anderes Ergebnis ein: Der Einsatz von – je nach Wohnungsgrösse – zwei bis drei Rauchmeldern scheint günstig für den Schutz, den die rechtzeitige Warnung bietet.
Auswahl und Funktionsweise
Schnell montiert und einfach gewartet: Die kleinen Dosen geben acht, bevor die Wohnung Feuer fängt, damit das romantische Candle-Light-Dinner nicht in einer Katastrophe endet. Doch um den optimalen Einsatz der Geräte sicherzustellen, ist ein bisschen Aufmerksamkeit nötig. Das fängt bereits bei der Gerätewahl an. Hier gibt es unterschiedliche Modelle.
Wo Rauch ist, ist auch Feuer – diese Redensart begründet die Funktionsweise der meisten Rauchmelder. Am weitesten verbreitet sind foto-optische Geräte. Entsteht Rauch in der Nähe, wird der interne Lichtstrahl gebrochen und ein akustischer Alarm ausgelöst. Thermo-optische Rauchmelder ergänzen die foto-optische Technik durch Heissleiter. Das sind Materialien, die bei Hitze den Strom besser leiten. Erhöht sich die Temperatur merklich, wird das schnell registriert. Ionisationsrauchmelder wiederum reagieren schon bei kleinster Rauchkonzentration. Dann nimmt der Stromfluss zwischen den beiden Metallplatten innerhalb des Gerätes ab und die Warnung wird ausgelöst. Grundsätzlich gilt: Die Gefahrenerkennung erfolgt beim foto-optischen Verfahren schneller als bei reinen Wärmemeldern. Diese benötigen in der Regel zu lange, um auf eine Temperaturveränderung – bspw. durch ein Feuer – zu reagieren. Aus diesem Grund empfehlen wir für private Wohnungen den Einsatz von foto-optischen Rauchmeldern oder thermo-optischen Geräten, die beide Technologien kombinieren. Bei grösseren Wohnungen sind Funk-Rauchmelder sinnvoll: Schlägt eine Dose an, werden automatisch die übrigen Melder ebenfalls aktiviert, damit sich Personen in anderen Räumen rechtzeitig in Sicherheit bringen können.
Geprüfte Geräte kosten ca. 40 CHF – günstige Geräte schlagen oft zum falschen Zeitpunkt oder gar nicht Alarm. In der Schweiz gibt es derzeit einen Entwurf für eine Rauchmeldernorm, prEN ISO 12239. Darin sind einige Anforderungen definiert, die bei der Auswahl des richtigen Melders helfen können. Dazu gehören unter anderem:
- eine Schutzeinrichtung, die verhindert, dass das Gerät ohne eingesetzte Batterie verschlossen werden kann;
- eine Überwachungsfunktion, die rechtzeitig warnt, bevor die Batterie entladen ist;
- die Lautstärke des Alarms;
- ein Funktionstest mit Alarmrückstellung.
Je nach Wohnungs- oder Hausgrösse und Raumaufteilung sind Anzahl und Standort(e) der Dosen zu wählen. Grundsätzlich gilt: lieber ein Gerät mehr einsetzen. Da heisser Rauch nach oben steigt, sollen die Rauchmelder an der Decke angebracht werden – mindestens 50 cm von einer Seitenwand entfernt. Auch bei Dachschrägen sollte der Melder in waagerechter Position montiert werden. Und in Häusern den Keller und den Dachboden nicht vergessen!
Die Dosen sollten nicht in der Nähe von Luftschächten, Klimaanlagen oder in Positionen mit starker Zugluft angebracht werden. Der von einer Installation überwachte Raum sollte 50 Quadratmeter nicht überschreiten. Und – eigentlich selbstverständlich – die Dose darf nicht unter dem Putz oder der Tapete liegen.
Die Melder sollten grundsätzlich in allen Räumen montiert werden, in denen sich Menschen regelmässig aufhalten und schlafen. Besonders bei Kindern ist grosse Vorsicht geboten. Manchmal wird im Verborgenen mit Feuer und Kerzen gespielt, ohne dass es Eltern immer bemerken. Ausserdem gehören die Dosen in Zimmer mit Gefahrenquellen. Dazu zählen Maschinen, Heizgeräte, grössere elektrische Apparate und brennende Kerzen – zum Beispiel am Weihnachtsbaum. Auch Fluchtwege sollten überwacht werden. Ganz wichtig ist dabei: Da ein Alarm nicht an externe Stellen übermittelt wird – wie zum Beispiel eine Feuerwehr –, muss er von den Bewohnern wahrgenommen werden können.
Die Wartung ist einfach
Sind die Geräte installiert, ist die Hauptarbeit erledigt. Nur einmal im Monat mit einem Druck auf den entsprechenden Knopf den Funktionstest ausführen und jährlich die Dose reinigen und die Batterie wechseln – schon ist die Schutzfunktion aktiv. Die Bedienungsanleitung sollte zuvor einmal durchgelesen und an einem bekannten zugänglichen Ort aufbewahrt sein.
Ärgernis: Der Fehlalarm
Wer bereits Erfahrungen mit Rauchmeldern hat – zum Beispiel in Hotels oder bei Freunden –, kennt vielleicht den Ärger über einen Fehlalarm. Scheinbar aus dem Nichts ertönt ein greller Ton und schreckt alle auf. Gerade während der Nachtruhe ist das besonders unangenehm. Aber es ist auch ein Beweis: Im Ernstfall hätte man sich rechtzeitig retten können.
Trotzdem kann man etwas tun, um solche Situationen zu minimieren. Die gewöhnlichen Rauchmelder für den privaten Haushalt können mit ihrer einfachen Technik echten Brandrauch nicht von ähnlichen Anzeichen wie zum Beispiel Zigarettenrauch, Dampf, Staub, Insekten oder Rauch- und Wärmeentwicklung durch temporäre Arbeiten unterscheiden. Auch elektromagnetische Einflüsse können hier stören. Daher empfiehlt es sich, die Dosen nicht an Stellen respektive in Räumen anzubringen, wo sie direkt mit Wasserdampf – zum Beispiel in Küche und Bad – oder Abgasen von Autos und Motorrädern in Kontakt kommen.