Eine grob fahrlässige Unachtsamkeit kann jedem passieren. Erfahren Sie hier,
- was Grobfahrlässigkeit genau bedeutet,
- welche finanziellen Konsequenzen Ihnen in solch einem Fall drohen können und
- wie Sie sich bei Unachtsamkeiten im Strassenverkehr absichern.
Eine gesetzliche Definition von «grober Fahrlässigkeit» gibt es in der Schweiz nicht. Nach gängiger Rechtsprechung umfasst die Bedeutung von Grobfahrlässigkeit jedoch ein Verhalten, das eine vernünftig und mit gesundem Menschenverstand handelnde Person nicht an den Tag gelegt hätte, weil die Konsequenzen absehbar hätten sein müssen. Bei Grobfahrlässigkeit im Strassenverkehr bedeutet das häufig, dass gegen elementarste Verkehrsregeln verstossen wurde.
Ob eine grobe Fahrlässigkeit vorliegt, wird sowohl objektiv als auch subjektiv beurteilt. Ein allfällig urteilendes Gericht muss also entscheiden, ob die handelnde Person sich anders verhalten hat, als man es von einem Menschen in dieser Situation im Allgemeinen hätte erwarten können – unter Berücksichtigung elementarster Vorsichtsgebote. Die individuelle Situation der Person wird aber ebenfalls betrachtet.
Das klassische Beispiel für Grobfahrlässigkeit aus dem Bereich der Autoversicherung ist das Überfahren einer roten Ampel. Daran lässt sich die Bedeutung der Grobfahrlässigkeit gut erklären: Jeder vernünftig denkende Mensch sollte das Risiko und mögliche Folgen dieses Verstosses erkennen und entsprechend handeln. Weitere Beispiele für grobe Fahrlässigkeit im Strassenverkehr sind zum Beispiel, wenn Sie
- eine Sicherheitslinie überfahren
- beim Autofahren abgelenkt sind
- ungenügend Abstand halten
Oft geraten aufgrund grober Fahrlässigkeit Menschen in Gefahr. Relativ schnell beurteilen die Strafbehörden bei Kollisionen mit Fussgänger ein fehlbares Verhalten des Automobilisten als grobfahrlässig. Deshalb ist Grobfahrlässigkeit gerade im Strassenverkehr ein wichtiges Thema – und kann Auswirkungen auf den Versicherungsschutz haben.
Kommt es zu einem Autounfall, prüft die Autoversicherung, ob grob fahrlässiges Verhalten der Auslöser dafür war. Ihre Haftpflichtversicherung leistet der geschädigten Person dennoch zunächst die Zahlung, die ihr zusteht. Im Fall von grober Fahrlässigkeit, kann sich die Versicherung jedoch anschliessend an Sie wenden und einen Teil der Kosten zurückfordern.
In der Fachsprache heisst das: Die Versicherung macht von ihrem Rückgriffsrecht Gebrauch, indem sie Sie in Regress nimmt. Wie gross der Anteil an den Kosten ist, den Sie dann zahlen müssen, hängt davon ab, wie stark fahrlässig Sie gehandelt haben. Die Versicherung könnte beispielsweise 20 %, aber auch 50 % und mehr der entstandenen Kosten von Ihnen einfordern. In der Kaskoversicherung kann die Grobfahrlässigkeit in Abzug von der Versicherungsleistung gebracht werden.
Während viele Menschen 20 % der Kosten bei einem Sachschaden noch stemmen können, entstehen bei Unfällen mit Personen schnell sehr hohe Schadenkosten, sodass der finanzielle Ruin droht. Ein Beispiel mit einer leichten Verletzung:
- Kosten für einen Blechschaden am Auto der geschädigten Person: CHF 15'00
- Spitalkosten aufgrund einer Kopf- und Nackenverletzung: CHF 35'00
- Lohnausfall für 7 Wochen: CHF 10'000
- Gesamtkosten: CHF 60'000
- davon 20 % Regress: CHF 12'000
Je nach Vereinbarung kommt noch ein Selbstbehalt hinzu, den Sie ebenfalls zahlen müssen. Sollte die andere am Unfall beteiligte Person gar dauerhaft arbeitsunfähig werden, können die Kosten auf Zehntausende oder sogar Hunderttausende Franken steigen.
Eine Zusatzdeckung für die Autoversicherung kostet hingegen nur einen kleinen Betrag im Jahr und bietet Ihnen grosse Sicherheit im Fall der Fälle.
Nicht jedes Verhalten lässt sich über den Grobfahrlässigkeitsschutz absichern. Wenn Sie beispielsweise betrunken oder unter Drogen-/Medikamenteneinfluss ins Auto steigen, greift dieser Zusatzschutz nicht. Gleiches gilt, wenn Sie die zulässige Geschwindigkeit massiv überschreiten.
Bei Baloise fügen Sie Ihrer Autoversicherung oder Elektroautoversicherung einfach den Sicherheitsbaustein «Sorglos» hinzu. Dieser umfasst nicht nur die Kostendeckung im Fall einer groben Fahrlässigkeit, sondern auch weitere Leistungen wie den Ersatz bei Schlüsselverlust oder Fahrsicherheitstrainings. Selbst wenn Sie selbst zu jeder Zeit sicher fahren, schützen Sie auf diese Weise auch andere von der Versicherung umfasste Personen – zum Beispiel Familienmitglieder.
Ergänzen Sie Ihre Baloise Autoversicherung um einen Grobfahrlässigkeitsschutz – so sind Sie auch bei Unachtsamkeiten bestens geschützt.