Steigendes Preisniveau, sinkende Kaufkraft
Haben Sie manchmal das Gefühl, dass früher alles günstiger war? Zum Beispiel ein erfrischendes Glacé in Ihrer Kindheit? Wir haben mal nachgerechnet: Wurden 1969 etwa 90 Rappen für ein Glacé über die Theke gereicht, sind es heute durchschnittlich mehr als 1.50 Franken.
Damit ist die von Experten genannte „gefühlte Inflation“ bei kaum einem anderen Lebensmittel so hoch wie bei Glacé. Dass ein Glacé auch heute noch meistens bar bezahlt wird, führt uns die Preiserhöhung umso deutlicher vor Augen. Gleiches gilt im Allgemeinen für Güter des täglichen Bedarfs, bei denen wir die steigenden Preise mehr spüren als beispielsweise bei monatlichen Abbuchungen, wie der Stromrechnung oder bei dem Kauf eines neuen Smartphones. Dadurch, dass sich das Preisgefühl in jungen Jahren manifestiert, nimmt dieses Empfinden im Laufe der Jahre zu. Doch nicht nur der Preis für den leckeren Glacégenuss ist im Laufe der Zeit gestiegen. Generell haben sich die Preise für Lebensmittel in den vergangenen Jahrzehnten stark verändert – zum Beispiel für Brot, Kartoffeln, Milch oder Eier.
Unter der sogenannten Teuerung versteht man eine Preisveränderung einer bestimmten Menge über einen bestimmten Zeitabschnitt. Wenn also nicht nur einzelne Produkte von einer Teuerung betroffen sind, sondern sich generell die Preise von Gütern und Dienstleistungen erhöhen, spricht man von Inflation. Ein erhöhtes Preisniveau mindert die Kaufkraft. Das heisst: Von Ihrem Geld können Sie sich weniger kaufen.
Doch wie kommt es überhaupt zur Inflation? Als einer der Inflationstreiber gilt die Wechselwirkung von Angebot und Nachfrage. Gibt es zum Beispiel einerseits eine hohe Nachfrage nach Gütern, andererseits jedoch Produktionsengpässe, können die Preise steigen. Ein anderer Grund ist die Geldmenge, die in Umlauf ist. Angenommen, die Schweizerische Nationalbank (SNB) würde mehr Geld in Umlauf bringen. Dann würden für die gleichen Produkte auf einmal mehr Franken zur Verfügung stehen, auch dann würden die Preise steigen.
Doch die Inflation macht keineswegs an der Ladentheke Halt. Auch beim Sparen spielt die Teuerung eine entscheidende Rolle. Die Inflationsrate in der Schweiz lag zwischen 1979 und 2020 bei durchschnittlich 1,7 Prozent. Das ist zwar, im Vergleich mit der Eurozone, moderat. Doch wenn im aktuellen Tiefzinsumfeld die Rendite ausbleibt, kann die Inflation Erspartes, das zum Beispiel auf dem Vorsorgekonto liegt, wie eine Kugel Glacé im Sommer schmelzen lassen.
So kann sich die Inflation auch auf Ihre Zeit nach der Pensionierung auswirken. Steigt die Inflationsrate stärker als Ihre Pensionierung, können Sie sich später weniger von Ihrem Geld kaufen als heute. Wenn also die Kaufkraft Ihres Geldes im Laufe der Zeit abnimmt, droht gar ein Wertverlust Ihrer Vorsorge. Hand aufs Herz, wie viel Geld brauchen Sie wirklich für die Zeit nach der Pensionierung? Rechnen Sie jetzt die Vorsorgelücke mit Ihrem Baloise-Berater aus.