Das Jahr 2024 war geprägt von politischen Umbrüchen: In 74 Ländern, die mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung ausmachen, fanden Wahlen statt, oft mit Machtwechseln. Trotz dieser Entwicklungen blieben die Finanzmärkte stabil. Besonders der Wahlsieg von Donald Trump in den USA sorgte für positive Impulse, während die Ankündigung von Neuwahlen in Frankreich Unsicherheit und eine schwache Entwicklung des französischen Aktienmarkts mit sich brachte.
Trotz geopolitischer Spannungen im Nahen Osten sowie des Ukraine-Kriegs zeigten sich die Märkte robust. Vor allem die Begeisterung für künstliche Intelligenz (KI) trieb die US-Börsen an. Gleichzeitig führten sinkende Inflationsraten zu Leitzinssenkungen durch die Zentralbanken, was die Stimmung an den Märkten weiter unterstützte.
Global stiegen die Aktienmärkte deutlich, wobei US-Aktien am stärksten zulegten. Während sich in der Schweiz das Tiefzinsumfeld verfestigte, stiegen in den USA die langfristigen Zinsen aufgrund von Erwartungen an eine expansive Fiskalpolitik unter Trump. Insgesamt war 2024 ein erfolgreiches Jahr für Anlegerinnen und Anleger, trotz politischer und wirtschaftlicher Unsicherheiten.
(Geo-)Politik, Zinsentscheidungen der Zentralbanken und KI dürften auch 2025 die Märkte bewegen. Wir fassen die wichtigsten Themen für Anlegerinnen und Anleger im Jahr 2025 in zehn Fragen und Antworten zusammen.
Für 2025 erwarten wir ein moderates Weltwirtschaftswachstum. Während das US-Wachstum etwas abnehmen dürfte, könnte Europa einen leichten Aufschwung erleben. Politische Unsicherheiten trüben jedoch kurzfristig die Aussichten für die EU ein. China strebt ein Wachstum von 5 Prozent an. Es werden zusätzliche Konjunkturprogramme erwartet, die den privaten Konsum ankurbeln sollen. In der Schweiz dürfte das Wirtschaftswachstum ähnlich hoch ausfallen wie 2024.
Die Inflation dürfte sich weiter normalisieren, bleibt aber in den USA hartnäckiger als in Europa. In der Schweiz könnte die Teuerung sogar auf nahe 0 Prozent sinken. Dies eröffnet Spielraum für weitere Zinssenkungen durch die Zentralbanken.
Die Zentralbanken werden ihre Zinsen voraussichtlich weiter senken. Die Europäische Zentralbank (EZB) und die Schweizerische Nationalbank (SNB) dürften früh im Jahr damit beginnen, während die US-Notenbank (Fed) aufgrund politischer Unsicherheiten in den USA zunächst abwarten könnte.
Die Aktienmärkte bleiben aussichtsreich. Potenzial sehen wir im Schweizer Aktienmarkt, der derzeit eine überdurchschnittliche Risikoprämie bietet. Der US-Markt profitiert vom anhaltenden KI-Boom. Anlegerinnen und Anleger sollten jedoch die hohen Bewertungen und das Enttäuschungspotenzial im Technologiesektor im Auge behalten.
KI bleibt ein dominierendes Thema, insbesondere im Technologiesektor. Unternehmen, denen es gelingt, KI effektiv in ihre Geschäftsmodelle zu integrieren, haben das grösste Wachstumspotenzial – unabhängig davon, ob es sich um Tech-Giganten oder Unternehmen aus anderen Branchen handelt. Für Investorinnen und Investoren ist jedoch Vorsicht geboten: Die hohen Erwartungen an KI-Unternehmen bergen Enttäuschungspotenzial, vor allem angesichts der Marktkonzentration, bei der wenige Unternehmen wie die «Magnificent 7» (Alphabet, Amazon, Apple, Meta, Microsoft, NVIDIA und Tesla) einen grossen Teil der US- und Welt-Indizes ausmachen.
Obligationen haben für Schweizer Anlegerinnen und Anleger an Attraktivität verloren, bleiben aber ein wichtiger Bestandteil eines ausgewogenen Anlageportfolios. In der Schweiz sind die Zinsen im vergangenen Jahr weiter gesunken. Ausländische Obligationen bieten zwar höhere Zinsen, aber die Absicherung gegen Währungsrisiken ist teuer. Daran dürfte sich auch im laufenden Jahr nicht viel ändern. Weitere Zinssenkungen durch die Zentralbanken werden die Zinskurven in den USA und Europa abflachen lassen. Die weltweit steigende Staatsverschuldung ist jedoch ein Risiko, das Anlegerinnen und Anleger im Auge behalten sollten.
Bei Unternehmensanleihen gehen wir davon aus, dass die Kreditaufschläge auf Investment-Grade(IG)-Anleihen stabil bleiben, während die Aufschläge auf risikoreichere Unternehmensanleihen (High Yield) leicht ansteigen könnten.
Der Schweizer Immobilienmarkt bleibt attraktiv. Sinkende Zinsen stützen Immobilienprodukte. Der Markt für Mietwohnungen bleibt aufgrund hoher Nachfrage und geringer Neubautätigkeit angespannt. Allerdings könnten regulatorische Hürden die Investitionstätigkeit hemmen.
Politische Unsicherheiten in Europa (insbesondere in Frankreich und Deutschland) und die anhaltenden Spannungen im Nahen Osten sowie der Ukraine-Krieg bleiben Risikofaktoren. Diese könnten die Marktstimmung beeinflussen, auch wenn die Auswirkungen bislang begrenzt waren. Nach dem Amtsantritt von Donald Trump am 20. Januar 2025 dürften die Anlegerinnen und Anleger auch zunehmend Klarheit über die Prioritäten der neuen US-Regierung gewinnen. Ein Thema von internationaler Bedeutung sind die von Trump angedrohten Importzölle.
Nach den jüngsten Aussagen von Donald Trump sollen insbesondere Waren aus China, Kanada und Mexiko mit zusätzlichen Importzöllen belegt werden. Aber auch gegenüber anderen Ländern hatte er im Wahlkampf mit Strafzöllen gedroht. Die wirtschaftlichen Auswirkungen der Zölle werden davon abhängen, ob sie pauschal auf alle Güter aus allen Ländern oder selektiv auf bestimmte Güter aus bestimmten Ländern erhoben werden.
Investieren statt Sparen ist der Schlüssel zum langfristigen Vermögensaufbau, insbesondere im Niedrigzinsumfeld. Angesichts der teilweise hohen Bewertungen und der oben genannten Risiken bleibt die Diversifikation von Anlagen von zentraler Bedeutung.
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