- Biographie
- Gründungsgeschichte
- Herausforderungen bei der Gründung
Gerne. Ursprünglich habe ich die Ausbildung zur Restaurantfachfrau und Köchin in einem 5-Sterne-Restaurant in Deutschland absolviert. Anschliessend habe ich einen Bachelor in Wirtschaft mit Fachrichtung Marketing gemacht. Meine Liebe zum Gastgewerbe hat mich mein Leben lang belgeitet. Ich habe in internationalen Hotels gearbeitet, Hoteleröffnungen betreut und Marken oder Produkte beim Relaunch begleitet. Meine spannende Arbeit hat mich nach London, Paris, Deutschland, Malaysia, die USA, Indonesien und Lissabon gebracht. Und ich Lissabon habe ich schlussendlich LoLa’s Kitchen gegründet.
Vor fünf Jahren hast du dich entschieden, LoLa’s Kitchen zu gründen. Wie kam es dazu?
Damals arbeitete ich in Lissabon. Ich kann selbst keine Laktose essen und vertrage nur schwer Weissmehl. Leider fand ich in Lissabon kaum Leckereien, die für mich essbar gewesen wären. Zusätzlich erkrankte mein Vater an Diabetes und mir wurde klar, dass Angebote für Menschen mit Intoleranzen aller Art noch immer selten sind. Also entschied ich, dass ich das ändern möchte und entwickelte 2017 das erste Produkt und startete einen Instagram-Account. Zwei Jahre später eröffnete der erste Cake Shop in Wiedikon und der Webshop ging online.
Erzähl uns etwas über LoLa’s Kitchen und wie sich deine Firma seit der Gründung weiterentwickelt hat.
Am Anfang war ich eine One-Woman-Show. Ich habe den Instagram-Account selbst betreut, die Bestellungen auch darüber aufgenommen, alles selbst produziert und ausgeliefert. Um bekannter zu werden, habe ich an Messen teilgenommen und mit Zürcher Influencern gearbeitet. Der Durchbruch kam, als ich 800 Kuchenstücke für ein Catering bei Google beisteuern durfte. Da habe ich zum ersten Mal realisiert, dass mein Konzept auch in grossem Stil funktionieren könnte. Kurze Zeit später habe ich dann meine erste Mitarbeiterin angestellt, um die vielen Bestellungen bearbeiten zu können. Heute sind wir 18 Mitarbeitende im Team.
«Wir versuchen uns kontinuierlich zu verbessern und Wissen zu beschaffen.»
Nachdem ich kommuniziert hatte, dass mein Beschluss feststeht und ich mich selbstständig machen werde, stiess ich auf unterschiedliche Reaktionen: „Hast du dir das auch gut überlegt?“; „Sowas sollte man wirklich detailliert planen, weisst du!“; „Sind denn die wirtschaftlichen Aussichten stabil genug für Firmengründungen derzeit?”; „Die Leute stellen sich das ja immer so einfach vor, ich habe schon so viele scheitern sehen.“ Ich konnte allerdings alle nach und nach überzeugen durch die Produkte und auch durch die geplanten Schritte. So erhielt ich von Anfang an sehr viel Unterstützung, worüber ich bis heute sehr dankbar bin.
Wer hat dich dabei unterstützt?
Meine Eltern haben mich enorm unterstützt. Meine Mutter stand stundenlang mit mir in der Backstube, um all die Bestellungen zu bewältigen. Mein Vater hat zusammen mit meinem Onkel den Cake Shop renoviert. Einige meiner Freunde sind Influencer, die durch ihr Netzwerk auf LoLa’s Kitchen aufmerksam gemacht haben. Das hat dazu geführt, dass 500 Personen an der Ladeneröffnung teilgenommen haben.
Welche Fähigkeiten helfen dir in der Selbstständigkeit? Hast du ein Erfolgsrezept?
Das Wichtigste ist die eigene Motivation. Nur wenn ich am Ball bleibe, kann LoLa’s Kitchen weiterwachsen. Hinzu kommen natürlich Punkte wie Disziplin, Organisationstalent und Risikobereitschaft. Aber wir haben auch Fehler gemacht. Wichtig ist dann, dass wir uns nicht demotivieren lassen und dies als Learning mitnehmen. Wir versuchen uns kontinuierlich zu verbessern und Wissen zu beschaffen.
«Um zu gründen, brauchst du kein Kapital.»
Hiring und Cashflow waren für uns die grössten Herausforderungen. Um den Cashflow zu optimieren, haben wir vor Kurzem eine Investmentrunde abgeschlossen. Das hat uns 1,5 Jahre Arbeit gekostet. Beim Hiring brauchte ich etwas Zeit, um zu verstehen, welche Skills das Unternehmen benötigt und ein entsprechendes Team aufzubauen. Da war der wichtigste Punkt der Einstieg von Anna Roth-Gardlo als Co-Founderin. Mit ihren Fähigkeiten im Finanzbereich ist sie eine enorme Bereicherung.
Was macht dir am meisten Freude am eigenen Business?
Ich liebe es, etwas selbst zu entwickeln und eigene Lösungen zu finden. In meinem Corporate Job habe ich nach Schemen und Regeln gearbeitet. Heute sehe ich ein Kundenbedürfnis und versuche dieses mit einem passenden Produkt zu befriedigen, da kann ich auch kreativ werden.
Was dürfen wir als Nächstes von dir und LoLa’s Kitchen erwarten?
Wir haben richtig viel vor. Wir expandieren in die gesamte Schweiz und im nächsten Schritt nach Europa. Ausserdem entwickeln wir fleissig neue Produkte, die für jede Person erwerblich sind und zugänglich. Unser Ziel ist es, dass die Menschen nicht ewig nach Alternativen für ihre Ernährung suchen müssen, sondern alles bei uns finden.
Welchen Rat würdest du deinem jüngeren Ich geben?
Um zu gründen, brauchst du kein Kapital. Ich habe damals ohne Kapital gestartet, auch wenn es mit sicher einfacher gewesen wäre. Trotzdem bin ich für alles, was ich dadurch gelernt habe, sehr dankbar.
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