- Biographie
- Gründungsgeschichte
- Herausforderungen bei der Gründung
Hoi zäme. Mein Name ist Michèle, mittlerweile 30 Jahre alt und Gründerin zweier Unternehmen im Fashion Bereich. Ursprünglich komme ich aus einem kleinen, verschlafenen Dorf im Thurgau und ehrlicherweise hätte ich mir vor zehn Jahren nicht gedacht, dass ich mich einmal selbständig machen beziehungsweise zur Unternehmerin werden würde.
Wie schon angetönt, geschah das nicht aus einem Lebenstraum heraus. Ich würde eher sagen, ich bin in das Unternehmer-Sein „hereingerutscht“. Dazu muss ich etwas ausholen: Ich war in meiner Ausbildung damals mit 19 ziemlich unterfordert und habe mich zudem für Mode interessiert – als Einzige aus meinem erwähnten, kleinen Dorf – und wie das so ist, wenn man als Büroarbeiter zu wenig gefordert ist, versucht man sich die Zeit im Internet zu vertreiben. So bin ich das erste Mal auf Blogs gestossen. Nach einer Zeit des Beobachtens, habe ich mich entschieden, dies ebenfalls auszuprobieren und scheinbar, kam das, was ich tat, gut an. Meine Reichweite wuchs schnell, neben dem Blog startete ich auf Instagram und ersten Unternehmen klopften für Kooperationen an.
So ging das dann schnell weiter, bis ich 2017 dann entschied, meine Vollzeitanstellung als Art Directrice in einer Werbeagentur zu kündigen und voll aus Social Media zu setzen. Bis dahin war ich mit meinem Instagram-Profil @thefashionfraction, dass damals schon circa 300’000 Follower hatte, nebenberuflich Selbständig, also eine Einzelfirma. 2018 habe ich dann meine erste Gesellschaft, die The Fashion Fraction GmbH, gegründet.
Ja, im Dezember 2019 habe ich meine zweite Firma die LEONESSA Lingerie GmbH gegründet. Wir produzieren faire Unterwäsche in Portugal und fokussieren uns ausschliesslich auf bequeme Bralettes. Die Geschichte hinter dieser Firmengründung ist ganz anders – während The Fashion Fraction sich einfach dadurch ergeben hat, dass ich etwas machte, was mir Spass macht und eigentlich nicht plante damit Geld zu verdienen, dann aber wuchs und zu meinem Beruf wurde, ist LEONESSA Lingerie eine Firma mit klarer Planung und klaren Zielen, die vor der Gründung schon eben diese Planung und Ziele hatte. Also vermutlich eher, was man unter einer typischen Unternehmung versteht. 😉
««Ehrlicherweise hätte ich mir vor zehn Jahren nicht gedacht, dass ich mich einmal selbständig machen beziehungsweise zur Unternehmerin werden würde.»»
Die Idee hinter LEONESSA Lingerie basierte darauf, dass ich ein weiteres Standbein aufbauen wollte, natürlich in einem Bereich der mich erfüllt und mir Spass macht, finde ich es immer ganz schrecklich, wenn mir Leute erzählen, dass sie ihre Arbeit nicht mögen – die Arbeit nimmt so einen grossen Teil der Lebenszeit ein, da sollte man sich schon etwas suchen, dass man auch gerne macht. Es war demnach schnell klar, dass es etwas im Modebereich werden soll – erst waren Schuhe lange in meinem Hinterkopf, allerdings habe ich immer empfunden, dass es schlicht einfach schon so viele gute Schuhdesigns gibt, dass ich keinen wirklichen Beitrag leisten kann.
Am Ende wurde es Unterwäsche, einfach deshalb, weil ich persönlich es extrem schwierig fand, in der Schweiz schöne und bequeme Unterwäsche, vor allem sogenannte Bralettes zu finden. Ich hatte mir meine Stücke sorgfältig im Ausland zusammengekauft und als ich einmal wieder von einer Reise mit einem neuen Paar Unterwäsche nachhause kam, war mir klar, dass es das werden soll – und so habe ich direkt am nächsten Tag damit gestartet, das Logo zu kreieren, nieder zu schrieben, wofür der Brand stehen soll und Produzenten zu suchen. Vier Monate später traf ich den Produzenten zum Briefing, nochmal neun Monate später launchte dann der Webshop.
Bei der The Fashion Fraction GmbH umfasst meine Tätigkeit die der als sogenannten „Influencerin“, wobei ich mich lieber als Content Creator bezeichne, da der Begriff Influencer meiner Meinung nach extrem unpassend gewählt ist. In diesem Unternehmen liegen die Hauptaufgaben darin, für mein Instagram-Profil @thefashionfraction Content zu planen und zu realisieren – meinen eigenen Content als auch gesponserten Content, den ich für meine Partnerbrands umsetze. Dazu gehören viele Aspekte über Beratung, Konzeption, Fotografie, Analyse et cetera. Es ist eine sehr vielseitige schöne Arbeit. Frühe gab es neben Instagram weitere wichtige Plattformen wie meinen Blog und Facebook, heute fokussiere ich mich nur noch auf diese eine Plattform. Hier arbeite ich seit jeher alleine aber wenn nötig mit Freelancern, die mich vor allem im Management und Fotografie unterstützen.
Bei der LEONESSA Lingerie GmbH haben wir im Dezember 2019 mit Unterwäsche gestartet. Im Sommer 2021 haben wir das Sortiment erweitert auf Bademode, da die Nachfrage danach extrem hoch war, ausserdem war ich alleine, als ich gestartet bin. Mittlerweile habe ich drei Teilzeitmitarbeiter, die mich in verschiedenen Bereichen unterstützen und sind gerade dabei, unsere Produkte auch immer mehr offline verfügbar zu machen. Unsere Produkte sind exklusiv über unseren Webshop leonessalingerie.com erhältlich, allerdings machen wir regelmässige Pop Up Stores an verschiedenen Orten, zum Anprobieren unserer schönen Stücke und bauen dies gerade stark aus. Es geht also mit grossen Schritten voran.
Ich bin ein Mensch, der seine Pläne gerne früh und möglichst vielen Menschen erzählt. Zum einen, weil ich finde, dass Feedback extrem wichtig und spannend ist und je mehr Leute ein Feedback abgeben, desto mehr Inputs hat man, mit denen man Arbeiten kann. Man muss ja nicht alles beachten, aber ich finde man kann damit schon viel mitnehmen. Ausserdem mag ich den leichten Druck, der automatisch entsteht, denn du hast ja jetzt dein Ziel geteilt und es wäre schön, den Leuten dann auch sagen zu können, dass man dieses erreicht hat. Das habe ich auch bei LEONESSA Lingerie gemacht und die Rückmeldungen waren immer positiv. Klar, die Wahl der Branche „Unterwäsche“ hat einige überrascht, aber die Begründung konnten alle nachvollziehen und ich habe immer viele motivierende Worte erhalten.
««Die Arbeit nimmt so einen grossen Teil der Lebenszeit ein, da sollte man sich schon etwas suchen, dass man auch gerne macht.»»
Die Firma gegründet und aufgebaut habe ich alleine – ausser natürlich die motivierenden Worte aus dem Umfeld, die sicher auch sehr unterstützend waren! Alleine eine Firma zu gründen, ist auf den ersten Augenblick ein wenig beängstigend, weil man vor so viel Ungewissem steht und ich hatte ja auch niemanden, der das schon einmal gemacht hat und den ich um Hilfe bitte konnte und eben auch keinen Geschäftspartner an meiner Seite.
Google war also meine einzige Unterstützung und so habe ich mir einfach selber eine Liste erstellt, wie genau so eine Firmengründung funktioniert, beziehungsweise was ich dafür alles benötige. Ich habe mich zum Start auf das Nötigste fokussiert, also zwingende Versicherungen, Handelsregistereintrag und Markenschutz. Erst später, als das Geschäft schon lief, habe ich mich um „freiwillige“ zusätzliche Versicherungen gekümmert. Der Grund dafür war, dass ich einfach möglichst schnell startklar sein wollte und schnell sehen wollte, ob sich überhaupt jemand für mein Produkt interessiert, bevor ich Unmengen an Zeit in Dinge steckte, die man auch später noch verbessern konnte. Und ich musste auch erst sehen, ob mir das wirklich auch Spass macht, so eine Firma zu führen.
Charakterlich gesehen sicherlich mein Ehrgeiz. Ich liebe es sehr, mir hohe Ziele zu setzen und bin motiviert, diese auch zu erreichen. Ausserdem mache ich alles was ich mache unglaublich gerne und scheue deshalb die Arbeit auch nicht, ganz im Gegenteil, ich freue mich meisten sehr darauf. 😊 Ausserdem lerne ich sehr gerne, daher teste ich bei LEONESSA Lingerie auch extrem viele aus, zum Beispiel in Sachen Design aber auch Marketing, und analysiere anschliessend die Ergebnisse, um darauf aufzubauen.
Technisch gesehen, bin ich mittlerweile sehr dankbar dafür, dass ich eine Ausbildung zur Grafikerin gemacht habe, grafische Skills und Kreativität hilft mir in sehr vielen Bereichen extrem weiter. Teilweise wünschte ich mir, ich hätte BWL Know-How, dass mir als Unternehmerin helfen würde. Allerdings glaube ich mittlerweile, dass mir mein Background in dem, was ich mache, viel mehr hilft.
Mir fällt es sehr, sehr schwer Arbeit abzugeben, da ich jetzt doch ein paar Jahre mehr oder weniger alleine gearbeitet habe und eine „Macherin“ bin. Passende Mitarbeitende einzustellen und die richtigen Leute zu finden ist für mich daher eine grosse Herausforderung. Insbesondere auch, da ich mich als alleinige Gründerin eines kleinen Unternehmens extrem verantwortlich für meine Mitarbeiter fühle.
Kreativ zu sein. Neues auszuprobieren. Jeden Tag etwas Neues zu lernen.
Das wäre doch langweilig schon zu verraten. 😉
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