Das Problem der mentalen Erschöpfung am Arbeitsplatz ist weit verbreitet. Besonders bei kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) fällt der krankheitsbedingte Ausfall von Mitarbeitenden ins Gewicht, denn die angestauten Aufgaben können nur auf wenige Schultern umverteilt werden und führen zu einer Mehrbelastung der anderen Mitarbeitenden oder zu Mehrkosten aufgrund von Neurekrutierungen. Pro Jahr verlieren Schweizer Unternehmen 6,5 Milliarden Franken, weil die mentale Gesundheit ihrer Mitarbeitenden angeschlagen ist.
Am 10. Oktober 2024 war der World Mental Health Day. Wir haben diesen Tag zum Anlass genommen, um den Fokus der Öffentlichkeit auf die mentale Gesundheit am Arbeitsplatz zu richten. Leider ist das Thema ein Tabuthema. Wir finden aber, es ist Zeit, über das psychische Wohlbefinden im Büro zu sprechen, und möchten Wege aufzuzeigen, wie es sich verbessern lässt. Deshalb haben wir den Chief LOL Officer entwickelt.
Der Chief LOL Officer war ein Hilfsmittel, das auf einfache Art und Weise die Mitarbeitenden zum Lachen brachte. Und Lachen ist bereits der erste Schritt für mehr Wohlbefinden am Arbeitsplatz, denn Lachen reduziert nachweislich Stress und fördert die Kreativität sowie das Gemeinschaftsgefühl. Ausserdem bot der Chief LOL Officer auch die perfekte Basis für den Arbeitgeber, mit den Mitarbeitenden überhaupt über das Thema «psychisches Wohlbefinden bei der Arbeit» zu sprechen.
Medien in der Schweiz, Deutschland und Österreich haben über den Chief LOL Officer berichtet und dabei das Thema Mental Health aufgenommen.
Der Chief LOL Officer verfügt über eine LED-Platine mit rund 100 Einzel-LEDs.
Diese LEDs leuchten in Form eines Smileys, das sich je nach Stimmung im Raum verändert.
Mit KI erkennt der Chief LOL Officer menschliches Lachen.
Anhand der Intensität des Lachens über einen bestimmten Zeitraum wertet das Gerät die Stimmung im Büro aus.
Wenn nicht gelacht wird, teilt der Chief LOL Officer lustige Inhalte aus dem Internet mit den Mitarbeitenden, um allen eine Lachpause zu ermöglichen.
Unser Chief LOL Officer absolvierte seine Probezeit im Büro von Fasoon, einem der führenden Gründungsportale der Schweiz. Das Fasoon-Team begleitet Gründerinnen und Gründer vor, während und nach dem Gründungsprozess.
Wie ist der Chief LOL Officer bei den zehn Mitarbeitenden von Fasoon angekommen? Wir haben Co-Founder Walter Regli gefragt:
Nein, langweilig wurde der Content nicht. Humor ist aber sehr unterschiedlich und individuell. So kamen die verschiedenen Inhalte bei den Mitarbeitenden unterschiedlich an und führten wiederum zu humorvollen Gesprächen, was ein toller Nebeneffekt war.
Ja, und dies ist für mich der grösste Nutzen, den wir aus diesem Experiment ziehen konnten. Mentale Gesundheit ist ein Thema, das in der Gesprächsrunde beim Kaffee nicht oft angesprochen wird, obwohl es uns alle etwas angeht. Dies hat sich durch die Präsenz des Chief LOL Officers geändert. Bald stellte sich heraus, dass alle von uns Bekannte oder Verwandte haben, die mit der mentalen Gesundheit Probleme haben. Und eine weitere Erkenntnis war, dass nicht alle gleich mit dem Thema umgehen oder offen darüber sprechen können. Der Austausch darüber, wie und wo sich die Betroffenen Hilfe geholt haben oder wie man selbst Hilfe anbieten kann, war sehr wertvoll. Die Diskussion über solch ernste Themen ist wichtig und bringt ein Team weiter. Ich denke, wir als Fasoon konnten dadurch ebenfalls wachsen und sind noch enger zusammengekommen.
Da der Chief LOL Officer nicht alle Büros von Fasoon, sondern nur einen begrenzten Bereich abdecken konnte, ist eine ganzheitliche Schlussfolgerung schwierig. Es ist aber ersichtlich, dass der per E-Mail versendete Content des Chief LOL Officers in intensiveren Arbeitsphasen meist verzögert angeschaut wurde. Dies ist aber nur logisch, denn wenn man an einer Arbeit ist, lässt man sich nicht von jeder neuen E-Mail ablenken. Wurde eine Arbeit abgeschlossen, hat man sich einen Überblick über den Posteingang verschafft. Dort sah man dann die neue E-Mail vom Chief LOL Officer und gönnte sich eine kurze humorvolle Auszeit.
Gesunde Mitarbeitende sind der Schlüssel zum Unternehmenserfolg. Lachen kann dank der Serotonin-Ausschüttung zwar dazu beitragen, das Risiko für psychische Krankheiten zu reduzieren, aber für ein gesundes Arbeitsklima braucht es keinen Chief LOL Officer. Viel wichtiger ist eine Unternehmenskultur, in der man offen über sein psychisches Befinden sprechen kann. Auch ein betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM) hilft dabei, die physische und psychische Gesundheit der Mitarbeitenden zu stärken.
In die Prävention zu investieren, lohnt sich. Auf unserer Website finden Führungskräfte zahlreiche Tipps, wie sie die mentale Gesundheit ihrer Mitarbeitenden fördern können.
Tipps, wie Sie ihre eigene mentale Gesundheit verbesssern können
Was Führungskräfte für die mentale Gesundheit Ihrer Mitarbeitenden tun können
Fehlzeiten von Mitarbeitenden reduzieren, ihre Leistungsfähigkeit erhöhen
Wie unser Experiment gezeigt hat, erfüllte der Chief LOL Officer seinen Zweck, das Thema mentale Gesundheit am Arbeitsplatz sichtbarer zu machen. Für eine Unternehmenskultur, in der man offen über sein psychisches Befinden sprechen kann, braucht es das Gerät aber natürlich nicht zwingend.
Beim Chief LOL Officer handelte es sich um ein Unikat, das speziell für das Experiment bei unserem Kunden Fasoon entwickelt wurde. Es werden keine weiteren Geräte hergestellt, da uns und unserem Partner Bellprat die Möglichkeit fehlt, eine grössere Stückzahl von Chief LOL Officers zu einem vernünftigen Preis zu produzieren. Zudem hat sich auch kein Produzent gemeldet, der mit dem Chief LOL Officer in Massenproduktion gehen möchte. Wer Interesse an der Technologie hat, darf Bellprat kontaktieren.
Damit der Lachdetektor weiter genutzt werden könnte, müsste er zuerst weiterentwickelt und optimiert werden. Deshalb hat sich der Chief LOL Officer bereits in den Ruhestand verabschiedet und steht für einen weiteren Einsatz nicht mehr zur Verfügung.
Das Gerät erkannte keine Gespräche, denn die KI kategorisierte akustische Muster unmittelbar in Lacher/kein Lacher. Die Erkennung des Lachens erfolgte über einen Stream, der kurzzeitig im RAM zwischengespeichert wird. Diese Zwischenspeicherung dauerte nur wenige Millisekunden. Es war nicht möglich, Gesprächsdaten auszuwerten oder rückwirkend zu rekonstruieren.
Brauchen Sie Hilfe oder Unterstützung?
Unter der Rufnummer 143 können Sie jederzeit anrufen.
Auch online finden Sie weitere Hilfsangebote: Auf 143.ch können Sie per Chat oder per E-Mail ein Gespräch starten. Und die App «Wie geht’s dir» von Pro Mente Sana hilft, den eigenen Gemütszustand zu ergründen.