In unserem Meet & Greet beantworteten drei erfolgreiche Gründerinnen und Gründer Fragen rund um die Selbständigkeit.
Nicholas (Nikin): Ich persönlich benutze KI täglich, um Ideen zu sammeln, Texte zu schreiben und Excel-Tabellen auszuwerten. Bei Nikin verwenden wir verschiedene Tools, wie zum Beispiel ein Video-Tool zum Hochladen und Übersetzen von Videos in andere Sprachen. Ein anderes Tool verwenden wir, um aus einer Voice-Message einen Podcast zu erstellen. Wir nutzen diese Tools oft und glauben, dass in den nächsten Jahren die Nachfrage nach solchen Lösungen weiter steigen wird.
Mirjam (MyCamper): Ein Fehler war, dass wir im Gründerteam niemanden mit Entwicklungs-Know-how hatten. Stefan, Michele und ich haben alle einen wirtschaftlichen Hintergrund. Bei einem Plattform-Geschäft ist es jedoch wichtig, dass man selbst entwickeln und in Frage stellen kann, wie etwas entwickelt wird. IT-ausgerichteten Firmen würde ich daher sicher empfehlen, jemanden mit einem Entwicklungsbackground im Gründerteam zu haben.
Walter (Fasoon):Bei vielen Kunden, die wir begleiten, sehen wir, dass sie etwas falsch gemacht haben oder etwas besser hätten machen können. Ein häufiger Fehler ist, dass sie bereits alles vorbereitet haben, vom Logo über den Namen bis zum Visitenkärtchen, und dann feststellen, dass dieser Name im Handelsregister bereits eingetragen ist. So wirft man dann schnell mal mehrere Tausend Franken zum Fenster hinaus. Ein weiterer Fehler ist, dass sich Gründer oft zu spät Hilfe holen. Es ist wichtig, sich frühzeitig darüber im Klaren zu sein, welche Schritte notwendig sind, um sich selbständig zu machen.
Nicholas (Nikin): Meiner Meinung nach ist es sinnvoll, sich bei rechtlichen Themen beraten zu lassen. Bei anderen Themen wie Marketing kann es am Anfang günstiger sein, es selbst zu probieren. Wir haben in der Vergangenheit Fehler bei einigen rechtlichen Sachen gemacht, bei denen wir früher Hilfe hätten holen sollen. Komplexe Themen wie HR oder rechtliche Fragen erfordern oft professionelle Unterstützung. Prinzipiell haben wir am Anfang bei zu vielen Dingen Ja gesagt, um in alle Richtungen zu gehen, und haben den Moment verpasst, um zu mehr Dingen Nein zu sagen.
Michelle (Meraki Hairdesign): Wir sind sehr aktiv auf Social Media, insbesondere auf Instagram. Dies ist für uns von grosser Bedeutung, da es uns ermöglicht, unsere Zielgruppe kosteneffizient und effektiv zu erreichen. Durch das Teilen von Inhalten können wir unser Team und unsere Arbeit präsentieren. Kundinnen können sich in unserem Frisurenbuch inspirieren lassen und entscheiden, ob unser Stil zu ihnen passt.
Nicholas (Nikin):Ich poste unter der Woche jeden Tag mit meinem privaten Account auf LinkedIn, um mehr Reichweite für unsere Marke zu generieren. Accounts von Privatpersonen haben tendenziell mehr Reichweite, was uns hilft, eine persönliche Note zu vermitteln und das Vertrauen der Menschen zu stärken. Es trägt zum Employer Branding bei und führt sogar zu einigen B2B-Anfragen und Verkäufen. Wir nutzen jede Plattform, auf der wir gut Reichweite erzielen können, um das Maximum aus der Plattform herauszuholen, wie beispielsweise TikTok vor einigen Jahren: Wir haben den ersten Vollzeit-TikToker der Schweiz eingestellt.
Walter (Fasoon): Ich finde LinkedIn spannend, da Schweizerinnen und Schweizer oft zurückhaltend und schüchtern sind und nicht zu viel sagen oder etwas Falsches sagen möchten. Über LinkedIn kann man jedoch relativ einfach Kontakte knüpfen und sein Netzwerk erweitern. So ist zum Beispiel auch unsere Partnerschaft mit Baloise über LinkedIn entstanden. Ein Mitarbeiter von Baloise hat mich angeschrieben und gefragt, ob wir uns treffen könnten. Dies war eine Art Kaltakquise, die durch das Vernetzen auf LinkedIn möglich wurde.
Mirjam (MyCamper): Ich denke, dass eine gute Organisation und das Abgeben von Aufgaben wichtig sind, um alles unter einen Hut zu bekommen. Bevor ich mich in den Mutterschutz verabschiedete, habe ich erkannt, dass ich Dinge abgeben muss, um effektiver zu sein. Während meiner Abwesenheit hat mich niemand kontaktiert, aber als ich zurückkam, funktionierte alles immer noch wunderbar. Einige Dinge haben sich geändert, aber das ist okay und sogar gut so.
Walter (Fasoon): Es ist sicher eine Organisationsfrage, aber es hängt auch von der Unterstützung der Familie ab. Wenn die Familie nicht dahintersteht, kann es schwierig werden und eine grosse Belastung für dich selbst oder deine Familie werden. Aber wenn das Umfeld stimmt, kann man sich organisieren. Das sollte jedoch kein Hindernisgrund sein, um sich selbstständig zu machen. Die Unterstützung des Umfelds ist in jeder Lebenssituation wichtig, sei es in einer Partnerschaft oder mit einer Familie.
Michelle (Meraki Hairdesign): Ich denke, ich bin in den letzten zehn Jahren sehr gewachsen, auch aufgrund meines Alters. Ich war bei der Gründung Mitte 20 und jetzt bin ich Mitte 30. Dieser Schritt hat mich selbstbewusster gemacht und ich bin stolz darauf, was ich erreicht habe. Ich habe Verantwortung für meine Mitarbeitende und das hat mich in den letzten Jahren wachsen lassen.
Mirjam (MyCamper): Bei mir ist es ähnlich. Ich bin durch die Gründung auch selbstbewusster geworden. Insbesondere die Teilnahme an «Höhle der Löwen» war ein prägendes Erlebnis, an dem ich gewachsen bin. Durch diesen Prozess habe ich auch viel Neues kennengelernt und Situationen erlebt, die ich als Angestellte nicht hätte erleben können.
Walter (Fasoon): Bei mir ist es auch die Verantwortung, die ich übernehmen darf. Wenn man eine Geschichte erzählen kann, die mit dem Ort verbunden ist, an dem man arbeitet, gibt es eine gewisse Leichtigkeit und Herzblut, was hilft, den Alltag zu bewältigen. Es ist eine andere Situation als wenn man sagt, dass der Arbeitgeber die beste Idee oder das beste Produkt hat. Wenn man seine eigene Geschichte erzählen kann, fühlt es sich lockerer und entspannter an, weil es ja dein eigenes Projekt ist. Es geht auch um Leidenschaft und das hilft, durch den Alltag zu kommen.
Nicholas (Nikin): Ich denke, dass ich mich persönlich besser kennengelernt habe, weil ich in viele verschiedene Situationen gekommen bin, in denen ich vorher noch nie war. Dadurch habe ich auch andere Seiten an mir entdeckt. Ich kenne viele Gründerinnen und Gründer, die anfangen, an sich selbst zu arbeiten und Coachings zu besuchen. Ich selbst bin Mitglied einer Unternehmergruppe, in der wir unsere Gefühle und Erfahrungen teilen. Ich glaube, dass mir das in vielen Aspekten meines Privat- und Geschäftslebens weitergeholfen hat.
Im Meet & Greet wurden noch viele weitere Fragen zur Unternehmensgründung beantwortet. Schauen Sie jetzt die Aufzeichnung!
Co-Gründer der Fasoon AG
Walter hat zusammen mit Damian und Sascha Fasoon gegründet, um anderen Gründerinnen und Gründern den Schritt in die Selbständigkeit zu erleichtern.
Moderator des Podcasts «Mach dis Ding»
In seinem Podcast spricht Nico mit Menschen, die ihr eigenes Ding machen – egal ob Kleinstunternehmen, KMU oder Start-up.
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